Ein Industriekonzern unter Dauerbeschuss: Thyssenkrupp kämpft an zwei Fronten gleichzeitig. Während die IG Metall mit einer Eskalation droht, wenden sich institutionelle Investoren ab. Der norwegische Pensionsfonds KLP verkauft seine Anteile aufgrund der umstrittenen Rüstungsgeschäfte – zur gleichen Zeit, da 52.000 Beschäftigte um ihren Arbeitsplatz bangen. Kann der Konzern diese doppelte Belastung stemmen?

Gewerkschaft zieht die Daumenschrauben an

Der Konflikt mit der IG Metall erreicht eine neue Eskalationsstufe. Die bestehende Grundlagenvereinbarung, die betriebsbedingte Kündigungen für rund 52.000 Mitarbeiter in Deutschland praktisch ausschließt, läuft zum Ende des Geschäftsjahres aus. Die Gewerkschaft fordert kategorisch eine Verlängerung des Kündigungsschutzes.

Jürgen Kerner, Vize-Chef der IG Metall und Aufsichtsratsmitglied bei Thyssenkrupp, macht unmissverständlich klar: Ohne zentrale Einigung müssten die Zukunftsfragen für jeden Standort einzeln geklärt werden. Eine Zerreißprobe für den ohnehin angeschlagenen Konzern.

Die Brisanz der Lage zeigt sich auch darin, dass die Betriebsräte von Thyssenkrupp derzeit zu einem konzernweiten Zukunftsforum zusammenkommen. Hier wird über die weitere Strategie beraten – während das Damoklesschwert der auslaufenden Schutzvereinbarung über allem schwebt.

Rüstungsgeschäfte verprellen Großinvestor

Doch die Probleme beschränken sich nicht auf die Arbeitnehmerseite. Der norwegische Pensionsfonds KLP hat sich von seinen Thyssenkrupp-Anteilen getrennt. Die Begründung trifft den Konzern ins Mark: Die Lieferungen von Kriegsschiffen und U-Booten an die israelische Marine seien nicht mit den Anlagerichtlinien vereinbar.

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KLP, der die Renten norwegischer Gemeindebediensteter verwaltet, sieht bei solchen Geschäften eine Mitschuld an Verstößen gegen Menschenrechte und humanitäres Recht. Ein klares Signal, das auch andere ESG-orientierte Investoren aufhorchen lassen dürfte.

Die Belastungsprobe im Überblick

  • Tarifkonflikt: IG Metall fordert Verlängerung des Kündigungsschutzes für 52.000 Beschäftigte
  • Zeitdruck: Schutzvereinbarung läuft zum Geschäftsjahresende aus
  • Investoren-Exodus: Norwegischer Pensionsfonds KLP verkauft Anteile wegen Rüstungsgeschäften
  • Interne Krise: Betriebsräte beraten im Zukunftsforum über weitere Schritte

Doppelte Bewährungsprobe

Die Kombination aus schwelender Tarifrunde und reputativem Schaden durch den Großinvestor-Ausstieg stellt Thyssenkrupp vor eine Zerreißprobe. Das Management muss sowohl die Belegschaft besänftigen als auch das Vertrauen der Kapitalgeber zurückgewinnen.

Bei einem aktuellen Kurs von 9,15 Euro zeigt sich die Aktie trotz des Gegenwinds noch relativ stabil. Doch wie lange kann das anhalten, wenn sich die Fronten weiter verhärten?

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