Deutschlands Stahlgigant bricht mit der Tradition: Erstmals in der Unternehmensgeschichte übernimmt eine Frau die Führung der kriselnden Stahlsparte. Marie Jaroni löst mit sofortiger Wirkung Dennis Grimm ab, der nach nur einem Jahr an der Spitze gehen muss. Diese spektakuläre Personalie kommt zu einem kritischen Zeitpunkt – während laufender Verkaufsverhandlungen und inmitten des größten Umbaus der Konzerngeschichte. Kann Jaroni retten, was andere nicht geschafft haben?

Grimm verliert Rückhalt: Aufsichtsrat zieht die Reißleine

Der abrupte Abschied von Dennis Grimm nach nur zwölf Monaten im Amt spricht Bände über die dramatische Lage bei Thyssenkrupp Steel Europe. Berichten zufolge fehlte dem scheidenden Chef sowohl bei Arbeitgebern als auch Gewerkschaften der notwendige Rückhalt für die anstehenden, drastischen Veränderungen.

Die Stahlsparte kämpft mit perfekten Sturm-Bedingungen:

  • Schwache Konjunktur drückt die Nachfrage
  • Explodierende Energiekosten belasten die Margen massiv
  • Billige Asien-Importe setzen die Preise unter Druck
  • Tausende Arbeitsplätze stehen bis 2030 auf der Kippe

Differenzen über die strategische Ausrichtung zwischen Grimm und Konzernchef Miguel Lopez sollen den finalen Ausschlag für den Führungswechsel gegeben haben.

Hoffnungsträgerin mit Stallgeruch: Wer ist Marie Jaroni?

Die 40-jährige Werkstofftechnikerin gilt als Schlüsselfigur der laufenden Transformation. Seit 2017 im Konzern, hat sich Jaroni zuletzt als Verhandlungsprofi erwiesen: Sie handelte den entscheidenden Sanierungstarifvertrag mit der IG Metall aus – ein diplomatischer Coup in hochexplosiver Atmosphäre.

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Ihre Hauptaufgaben sind klar umrissen: Den radikalen Konzernumbau vorantreiben und gleichzeitig die heiklen Verkaufsverhandlungen mit dem indischen Stahlriesen Jindal Steel zum Abschluss bringen. Eine Mammutaufgabe für die erste Frau an der Spitze des Traditionsunternehmens.

Die Bewährungsprobe: Zahlen, Jindal und die Zukunft

Für Thyssenkrupp-Aktionäre werden die kommenden Wochen entscheidend. Am 20. November stehen die Quartalszahlen an – ein wichtiger Gradmesser für die operative Entwicklung im schwierigen Marktumfeld.

Noch wichtiger jedoch: der Fortschritt bei den strategischen Weichenstellungen. Ein erfolgreicher Deal mit Jindal oder einem anderen Partner könnte der gebeutelten Aktie neuen Schwung verleihen. Analysten hatten sich zuletzt positiv zur Konzernumstrukturierung geäußert, besonders nach dem erfolgreichen Börsengang der Marinesparte TKMS.

Der Führungswechsel dürfte als konsequenter Schritt gewertet werden, um die Stahlsparte endlich nachhaltig profitabel zu machen. Ob Jaroni gelingt, was anderen verwehrt blieb, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.

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