Der Ruhrkonzern Thyssenkrupp hat seine Anleger mit einer erneuten Korrektur der Jahresprognose kalt erwischt. Die Aktie stürzte nach Bekanntgabe der Quartalszahlen um über 8 Prozent auf ein Sechswochentief von 8,89 Euro ab. Was steckt hinter dem drastischen Kurssturz?

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Thyssenkrupp rechnet nun mit einem Umsatzrückgang von 5 bis 7 Prozent für das Gesamtjahr - deutlich mehr als die bisher prognostizierten maximal 3 Prozent. Das bereinigte operative Ergebnis wird am unteren Ende der bisherigen Zielspanne von 600 Millionen bis 1 Milliarde Euro erwartet.

Schwaches Marktumfeld belastet alle Segmente

"Es ist einfach keine Besserung in Sicht", kommentierte ein Börsianer die frustrierenden Entwicklungen. Das dritte Quartal offenbarte das ganze Ausmaß der Probleme: Trotz eines Umsatzrückgangs von 9 Prozent konnte der Konzern das bereinigte EBIT nur dank Sondereffekten im Segment Decarbon Technologies um 4 Prozent auf 155 Millionen Euro steigern.

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Konzernchef Miguel Lopez machte das schwache Marktumfeld in den Kundenindustrien verantwortlich. Automobilbranche, Maschinen- und Anlagenbau sowie die Bauwirtschaft - alle wichtigen Abnehmer schwächeln erheblich.

Verluste statt erwarteter Gewinne

Besonders bitter: Unter dem Strich schrieb der Konzern einen Verlust von 278 Millionen Euro nach Anteilen Dritter. Der Markt hatte eigentlich mit einem Gewinn gerechnet. Belastend wirkten eine Wertminderung im Stahlgeschäft von rund 100 Millionen Euro, Steuereffekte im Zusammenhang mit der TKMS-Abspaltung von 135 Millionen Euro sowie Restrukturierungskosten von 70 Millionen Euro.

Der freie Cashflow rutschte mit minus 227 Millionen Euro deutlich ins Minus. Finanzchef Axel Hamann reagierte mit drastischen Maßnahmen und kürzte die Investitionen um 200 Millionen auf 1,4 bis 1,6 Milliarden Euro.

Hoffnung Marine Systems

Einen Lichtblick bietet weiterhin die Marinesparte TKMS. Ein U-Boot-Auftrag aus Singapur und ein großer Servicekontrakt der Deutschen Marine sorgten für ein um 21 Prozent gestiegenes Neugeschäft. Die geplante Börsennotierung von 49 Prozent der TKMS-Anteile Mitte Oktober bleibt auf Kurs.

Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank sieht im anstehenden Kapitalmarkttag Ende September den nächsten Kurstreiber. Trotz der aktuellen Schwäche bleibt die Jahresbilanz mit einem Plus von über 125 Prozent dank der Rüstungsfantasie beeindruckend.

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