Lange mussten Anleger auf Taten warten, jetzt liefert CEO Miguel López gleich doppelt. Nach einer zähen Hängepartie meldet der Industriekonzern nicht nur einen erfolgreichen Unternehmensverkauf, sondern auch entscheidende Fortschritte bei der wohl größten Baustelle des Konzerns. Die Börse reagiert erleichtert, doch die eigentlich spannende Frage lautet: Ist damit der Weg für die lang ersehnte Aufspaltung endlich frei?

Befreiungsschlag beim Portfolio

Es ist der Beweis, dass die angekündigte Strategie keine bloße Floskel bleibt: Thyssenkrupp hat den Verkauf des Geschäftsbereichs Automation Engineering an das Münchner High-Tech-Unternehmen Agile Robots besiegelt. Diese Trennung ist ein zentraler Baustein der Neuaufstellung der Autozuliefer-Sparte.

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Zwar hüllt sich das Management über den Kaufpreis in Schweigen, doch das Signal an den Markt ist unmissverständlich: Selbst in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld ist die Konzernführung handlungsfähig und kann komplexe Desinvestitionen abschließen. Das schafft Vertrauen und setzt Ressourcen für profitablere Bereiche frei.

Wende im Stahl-Poker?

Noch weitaus bedeutender für die Fantasie der Anleger ist jedoch die Entwicklung bei der Stahlsparte Steel Europe. Der Dialog mit dem Interessenten Jindal Steel hat offenbar eine kritische Schwelle überschritten. Das zeigt sich vor allem an der veränderten Haltung der mächtigen IG Metall. Statt einer kategorischen Ablehnung formuliert die Arbeitnehmerseite nun konkrete Bedingungen für eine Zustimmung.

Die Gewerkschaft fordert eine sogenannte "Fair and Best Owner"-Vereinbarung. Diese umfasst zentrale Punkte:

  • Standortgarantien: Sicherung der Werke und Beschäftigung bis mindestens September 2030.
  • Investitionszusagen: Verbindliche Pläne für die Modernisierung der Anlagen.
  • Mitsprache: Wahrung der bestehenden Mitbestimmungsrechte.

Dass hier über Details verhandelt wird, werten Marktbeobachter als klares Indiz dafür, dass ein Deal mit Jindal wahrscheinlicher geworden ist. Eine Einigung würde die chronischen Bilanzsorgen der Essener lindern und die Abhängigkeit vom zyklischen Stahlgeschäft massiv reduzieren.

Rückenwind von der Tochter

Zusätzliche Unterstützung erhält der Kurs von der Wasserstoff-Tochter Thyssenkrupp Nucera. Die Experten von Goldman Sachs haben ihre Skepsis abgelegt und die Einstufung auf "Neutral" angehoben, da sie das Chancen-Risiko-Verhältnis nach der jüngsten Korrektur nun realistischer einschätzen. Da die Muttergesellschaft weiterhin Mehrheitseigner ist, wirkt sich diese Stabilisierung direkt positiv auf die Konzernbilanz aus.

Die Kombination dieser Nachrichten sorgte heute für Aufatmen auf dem Parkett. Die Aktie schoss um 4,94 % nach oben und notiert aktuell bei 9,05 €. Damit entfernt sich das Papier deutlich vom 52-Wochen-Tief bei 3,76 €, das noch Ende November 2024 für Panik sorgte.

Allerdings zeigt der Blick auf das 52-Wochen-Hoch von 13,24 €, wie viel Boden der Titel noch gutzumachen hat. Der heutige Sprung ist ein Anfang, aber für eine nachhaltige Trendwende muss jetzt der nächste Schritt folgen: Die verbindliche Einigung mit Jindal Steel. Akzeptieren die Inder die Bedingungen der IG Metall, fällt das größte Hindernis für die historische Transformation des Konzerns.

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