Während der alte Stahlriese kämpft, bereitet sich die Marine-Tochter TKMS mit einem strategischen Coup auf ihre Unabhängigkeit vor. Gleich zwei neue Rüstungskooperationen in Indien sollen den Wert der Abspaltung massiv steigern - doch kann das den Gesamtkonzern aus der Krise ziehen?

Die heute verkündeten Partnerschaften mit VEM Technologies und CFF Fluid Control Limited zielen genau auf die wunden Punkte der globalen Sicherheitslage: Gemeinsame Entwicklung von Schwergewichtstorpedos und U-Boot-Abwehrsystemen positionieren TKMS als unverzichtbaren Partner für Indiens Marine-Ambitionen.

Strategischer Masterplan kurz vor der Abspaltung

Die Timing könnte kaum besser sein: Kurz vor dem geplanten Börsengang im vierten Quartal demonstriert TKMS Wachstumsambitionen, die Investoren begeistern sollen. Mit einem Auftragsbestand von über 18 Milliarden Euro ist die Marinesparte ohnehin schon das Kronjuwel des Konzerns.

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Die indischen Deals zeigen jedoch mehr als nur finanzielle Stärke:
- Direkter Zugang zum boomenden indischen Rüstungsmarkt
- Technologietransfer und lokale Produktion erhöhen die Wettbewerbsfähigkeit
- Langfristige Bindungen an einen strategischen Partner

Doppelter Transformationstreiber

Während TKMS glänzt, vollzieht auch die Wasserstofftochter nucera einen cleveren Schachzug: Die Übernahme von Schlüsseltechnologien des dänischen Green Hydrogen Systems stärkt die Position im alkalischen Wasserelektrolyse-Markt. Druckbasierte Lösungen für industrielle Anwendungen könnten sich als Game-Changer erweisen.

Doch die eigentliche Frage bleibt: Reichen diese Erfolge aus, um die Schwächen im Stahlgeschäft zu kompensieren? Unter Überkapazitäten und Billigimporten leidet weiterhin das Kerngeschäft - die Transformation zum Holdingskonzern mit spezialisierten Einheiten ist noch lange nicht abgeschlossen.

Alles steht und fällt mit dem TKMS-Börsengang

Die nächsten Wochen werden entscheidend sein. Der Markt erwartet gespannt Details zur Bewertung von TKMS - immerhin erhalten Aktionäre für je 20 Thyssenkrupp-Aktien eine TKMS-Aktie. Die heutigen Nachrichten dürften die Verhandlungsposition deutlich stärken.

Technisch zeigt die Aktie mit der jüngsten Überwindung der 20-Tage-Linie kurzfristige Stärke. Bei rund 9,26 Euro liegt sie zwar noch 18% unter dem Juli-Hoch von 11,32 Euro, aber satte 232% über dem Tief vom letzten September. Die enorme Volatilität von 45% spricht Bände über die Nervosität der Anleger.

Am 20. November mit der Veröffentlichung der Jahreszahlen wird sich zeigen, ob die Marine-Offensive bereits Früchte trägt - oder ob sie nur ein Vorgeschmack auf das war, was nach der Abspaltung möglich sein wird.

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