The Trade Desk Aktie: Rückschritte unausweichlich?
The Trade Desk steckt in einer heiklen Phase. Trotz stabiler Umsatzzuwächse verliert die Aktie seit Monaten deutlich an Boden. Neue Restrukturierungsmaßnahmen und ein skeptischer Markt stellen das Geschäftsmodell auf den Prüfstand. Entscheidend ist nun, ob Wachstum und neue KI-Plattform die Zweifel der Anleger auffangen können.
Restrukturierung trifft auf Kurseinbruch
Am Samstag, den 20. Dezember 2025, hat The Trade Desk einen weiteren kleinen Stellenabbau bestätigt. Weniger als 1 % der Belegschaft sollen gehen. Operativ ist das kein Kahlschlag, signalisiert aber: Das Management justiert weiter nach, um die Kostenstruktur an ein deutlich raueres Werbeumfeld anzupassen.
Der Schritt folgt auf ein Jahr, in dem die Aktie massiv an Wert verloren hat. Auf Eurobasis liegt das Papier seit Jahresanfang rund 72 % im Minus. Der Schlusskurs am Freitag lag bei 31,82 Euro – nur knapp über dem jüngsten 52‑Wochen-Tief. Damit spiegelt der Kurs weniger die zuletzt soliden Unternehmenszahlen wider als die Sorge, dass das frühere Wachstumsniveau schwer zu halten ist.
Gleichzeitig meldete The Trade Desk im jüngsten Quartal (veröffentlicht am 6. November) einen Umsatz von 739,43 Mio. US‑Dollar, ein Plus von 17,7 % gegenüber dem Vorjahr. Das operative Geschäft wächst also weiter, wenn auch bei weit höherer Skepsis der Börse.
Bewertungsdiskrepanz: Modelle vs. Markt
Auffällig ist die große Lücke zwischen den gängigen Bewertungsmodellen und dem aktuellen Kurs. Während der Markt die Aktie nach der Kurskorrektur deutlich niedriger einpreist, sehen mehrere Modelle weiter erhebliches Potenzial nach oben.
Stichpunkte zur Bewertung:
- Simply-Wall-Street-Modell: rund 40,2 % Unterbewertung, fairer Wert bei 62,33 US‑Dollar
- DCF-Modell: etwa 54 % Abschlag auf den berechneten inneren Wert
- Analystenkonsens: durchschnittliches Kursziel um 62 US‑Dollar, einzelne Mittelwerte bis 76,56 US‑Dollar
Ganz so optimistisch ist jedoch nicht jeder. Die Investmentbank Wedbush hat am 8. Dezember ihr „Neutral“-Rating bestätigt und das Kursziel auf 40 US‑Dollar gesenkt – nur wenig über dem aktuellen Niveau. Diese vorsichtigere Einschätzung steht deutlich näher am Marktpreis als die eher aggressiven Modellwerte und zeigt, wie gespalten das Bild ist.
Hohe Short-Quote trotz Aktienrückkäufen
Die Skepsis lässt sich auch an den Short-Positionen ablesen. Per 19. Dezember sind 10,61 % des frei handelbaren Aktienbestands leerverkauft, was 46,40 Mio. Aktien entspricht. Mit einem Short Ratio von 3,42 würde es mehr als drei durchschnittliche Handelstage dauern, bis alle Short-Seller ihre Positionen eindecken könnten.
Brisant: Diese hohe Wette auf fallende Kurse hält an, obwohl das Unternehmen bereits ein Aktienrückkaufprogramm über 500 Mio. US‑Dollar beschlossen hat. Das Volumen entspricht etwa 2,1 % der ausstehenden Aktien. Bisher konnte dieses Programm den deutlichen Jahresrückgang der Aktie allerdings nicht aufhalten.
Triple Witching und Sektor-Schwäche
Die jüngste Kursstagnation fiel zudem in ein Umfeld hoher Marktaktivität. Am Freitag verlief der Handel im Zeichen des „Triple Witching“, also des gleichzeitigen Verfalls von Aktienoptionen, Index-Futures und Index-Optionen. Typischerweise sorgt das für starke Schwankungen und hohes Volumen.
Dieses Mal profitierte vor allem der KI- und Chipsektor – etwa Aktien wie Nvidia sowie breite Indizes wie der Nasdaq Composite. The Trade Desk dagegen blieb deutlich zurück. Das verdeutlicht eine aktuelle Schwäche im Adtech-Bereich, der im Schatten des AI-Hardware-Booms steht und von Werbebudgets abhängt, die weniger planbar sind als Infrastrukturinvestitionen.
Kokai-Plattform als Hoffnungsträger
Strategisch setzt The Trade Desk stark auf seine KI-Plattform „Kokai“. Diese soll Werbekampagnen laut Unternehmensangaben um mehr als 20 % effizienter machen. Gelingt es, diese Leistungsversprechen 2026 sichtbar in bessere Ergebnisse zu übersetzen, könnte das die negative Kursdynamik entscheidend bremsen.
Noch aber bleibt der Markt vorsichtig. Die Aktie handelt trotz des Einbruchs immer noch bei einem Vielfachen von etwa 25 auf Basis der Gewinnschätzungen – ein Niveau, das nur tragfähig ist, wenn das Wachstum hoch und zuverlässig bleibt. Der Kursverlauf der vergangenen zwölf Monate zeigt, wie schnell dieser Vertrauensbonus erodieren kann. Die nächsten Quartale werden daher vor allem daran gemessen, ob Kokai und das Kostenmanagement den Spagat aus ambitionierter Bewertung und gewachsenem Skepsisniveau schließen können.
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