Tesla Aktie: Wichtige Hürden genommen

Tesla steht zum Wochenstart wieder im Rampenlicht der Anleger. Verantwortlich dafür ist eine Kombination aus einem optimistischen Analysten-Update und einem lange erwarteten technologischen Fortschritt in Texas. Während einige Experten bereits von einem kommenden "Monster-Jahr" sprechen, nutzen Unternehmensinsider die aktuelle Bewertung jedoch für umfangreiche Verkäufe.

Neue Ziele und autonome Taxis

Treibende Kraft für die positive Stimmung ist eine neue Einschätzung von Mizuho Securities. Die Analysten stuften die Aktie auf "Buy" hoch und hoben das Kursziel von 475 auf 530 US-Dollar an. Dies impliziert weiteres Aufwärtspotenzial und deckt sich mit der optimistischen Haltung von Wedbush, die für 2026 ein extrem starkes Jahr für den Elektroautobauer prognostizieren und langfristig eine Marktkapitalisierung von 3 Billionen US-Dollar für möglich halten.

Fundamental untermauert wird dieser Optimismus durch einen Durchbruch beim autonomen Fahren. Tesla hat in Austin, Texas, offiziell mit Tests seiner Robotaxis begonnen – und zwar ohne menschliche Sicherheitsfahrer im Fahrzeug. Dieser Übergang von "überwachter" zu "unüberwachter" Autonomie gilt als entscheidendes Signal für das interne Vertrauen in die FSD-Software (Full Self-Driving), auch wenn die Testflotte mit weniger als 30 Fahrzeugen zunächst klein bleibt.

Entspannung in Grünheide und weniger Konkurrenz

Auch operativ gibt es Neuigkeiten: In der Gigafactory Berlin-Grünheide wurde die Montage von Batteriepacks wieder aufgenommen. Nach einem Brand im August 2025, der die Produktion beeinträchtigte, integriert das modernisierte Werk nun Zellen aus Austin, was einen wichtigen Engpass in der europäischen Lieferkette beseitigt.

Zusätzlich spielt die Wettbewerbssituation Tesla in die Karten. Ford hat angekündigt, die Produktion des vollelektrischen F-150 Lightning zu streichen und stattdessen auf Hybride zu setzen. Damit fällt ein direkter Konkurrent für den Cybertruck im Segment der vollelektrischen Pickups weg.

Warnsignale und Insider-Verkäufe

Trotz der guten Nachrichten gibt es mahnende Stimmen. Goldman Sachs bekräftigte das "Neutral"-Rating mit einem Kursziel von lediglich 400 US-Dollar und hält die Aktie für überbewertet. Noch skeptischer ist Trefis mit einem Ziel von 330 US-Dollar, begründet durch ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von mittlerweile über 300.

Anleger sollten zudem die Aktivitäten der Insider beachten. Das hohe Kursniveau wurde für signifikante Gewinnmitnahmen genutzt: Vorstandsmitglied Kimbal Musk veräußerte Aktien im Wert von rund 25,6 Millionen US-Dollar, und auch CFO Vaibhav Taneja trennte sich von Anteilen. Auch Ark Invest nutzte den jüngsten Ausbruch laut Berichten für Portfolio-Anpassungen.

Der nächste konkrete Impuls für die Aktie, die aktuell bei 400,25 Euro notiert, wird mit den Quartalszahlen am 28. Januar 2026 erwartet. Bis dahin dürfte vor allem der Fortschritt bei der Robotaxi-Expansion darüber entscheiden, ob die hohe Bewertung gerechtfertigt bleibt.