Der Elektroautobauer Tesla hat am Montag einen Kurssprung von über 5 % hingelegt – ausgelöst durch eine Bloomberg-Meldung, die Elon Musks Robotaxi-Vision neuen Schub verleihen könnte. Demnach plant das Übergangsteam des designierten US-Präsidenten Donald Trump, selbstfahrende Autos zur Priorität der Verkehrsbehörde zu machen. Eine bemerkenswerte Kehrtwende: Noch im Oktober hatte Trump autonome Fahrzeuge als „besorgniserregend" bezeichnet und angekündigt, sie von amerikanischen Straßen fernhalten zu wollen. Was steckt hinter diesem plötzlichen Sinneswandel – und was bedeutet er konkret für Tesla?

Robotaxis ohne Lenkrad: Musks Vision rückt näher

Die mögliche bundesweite Regulierung käme für Tesla zum perfekten Zeitpunkt. Seit Jahren verspricht CEO Elon Musk vollautonome Fahrzeuge, doch bislang fehlt die technologische Durchbruch ebenso wie die regulatorische Zulassung. Teslas „Full Self-Driving"-System läuft nach wie vor im sogenannten „supervised mode" – ein menschlicher Fahrer muss jederzeit eingreifen können.

Erst im vergangenen Monat präsentierte Musk den „Cybercab", ein futuristisches Robotaxi-Konzept ohne Lenkrad oder Pedale, das ab 2026 für 30.000 Dollar produziert werden soll. Musk kündigte zudem an, bereits im kommenden Jahr in Texas und Kalifornien unbeaufsichtigte Fahrten mit den Modellen 3 und Y anzubieten.

Bislang scheiterte eine rasche Einführung vor allem an der Flickenteppich-Regulierung in den USA: Jeder Bundesstaat hat eigene Vorschriften, was Musk als „unglaublich schmerzhaft" kritisiert. Ein einheitlicher bundesweiter Rahmen würde diese Hürde beseitigen und Tesla einen klaren Wettbewerbsvorteil verschaffen.

Politisches Investment zahlt sich aus

Der Zeitpunkt der Meldung ist kein Zufall. Elon Musk hat Hunderte Millionen Dollar in Trumps Wahlkampf investiert und war während der gesamten Kampagne prominent an dessen Seite zu sehen. Nur wenige Tage vor der Bloomberg-Meldung ernannte Trump den Tech-Milliardär zum Leiter des neu geschaffenen „Department of Government Efficiency" (DOGE) – mit dem Auftrag, Bürokratie abzubauen und Regulierungen zu lockern.

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Die enge Verbindung zwischen Musk und Trump dürfte sich auch auf andere Weise auszahlen: Tesla steht derzeit unter Beobachtung von sechs verschiedenen US-Bundesbehörden, darunter die Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA, die nach mehreren Unfällen mit FSD-Software ermittelt – einer davon endete 2023 tödlich. Unter einer Trump-Administration könnte der Druck auf Tesla deutlich nachlassen.

Regulierung ist nicht alles – Technologie bleibt die Hürde

So vielversprechend die politische Entwicklung auch klingt: Regulatorische Erleichterungen lösen nicht Teslas grundlegendes Problem. „Die regulatorischen Hürden sind nicht Teslas größte Herausforderung", betont Analystin Mamta Valechha von Quilter Cheviot. „Die FSD-Software braucht noch erhebliche technologische Fortschritte, um echte Autonomie zu erreichen."

Teslas Hauptkonkurrent Waymo, eine Alphabet-Tochter, hat bereits selbstfahrende Taxis auf öffentlichen Straßen in ausgewählten Märkten im Einsatz – ohne menschliche Aufsicht. Tesla hingegen kämpft weiter mit der Zuverlässigkeit seiner Software und muss beweisen, dass das System sicher genug ist, um ohne menschliches Eingreifen zu funktionieren.

Dennoch: Die Tesla-Aktie hat seit der US-Wahl am 5. November knapp 28 % zugelegt und die Marktkapitalisierung erstmals über die Billionen-Dollar-Marke getrieben. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis übersteigt mittlerweile nicht nur traditionelle Autobauer wie Ford und General Motors, sondern auch Tech-Riesen wie Apple und Nvidia. Die Investoren wetten darauf, dass Musk seine Vision in die Realität umsetzen kann – politischer Rückenwind inklusive.

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