Tesla geht mit Rückenwind in die letzten Handelstage vor Weihnachten. Der Oberste Gerichtshof von Delaware hat das milliardenschwere Vergütungspaket für CEO Elon Musk wieder in Kraft gesetzt – und damit einen langen Rechtsstreit beendet. Parallel macht das Robotaxi-Programm in Texas sichtbare Fortschritte. Entscheidend ist nun, was diese Kombination aus rechtlicher Klarheit und Technologie-Schub für die weitere Tesla-Story bedeutet.

Gericht kippt Vergütungs-Stopp

Mit dem Urteil vom 19. Dezember 2025 beendet der Supreme Court von Delaware den seit 2018 laufenden Streit um Musks Vergütungspaket. In dem Verfahren „Tornetta vs. Musk“ hatte ein Aktionär geklagt und vor dem Chancery Court zunächst Erfolg: Im Januar 2024 war das 2018 vereinbarte Aktienoptionspaket komplett kassiert worden.

Die höhere Instanz bestätigt nun zwar die Feststellung, dass es Pflichtverletzungen im Governance-Prozess gegeben habe. Doch die komplette Rückabwicklung des Pakets stufte das Gericht als „unangemessen und unbillig“ ein. Das Ergebnis: Die Vergütung wird in vollem Umfang wiederhergestellt – auf Basis des aktuellen Aktienkurses entspricht sie einem Wert von rund 139 Milliarden US‑Dollar.

Statt einer Milliardenkompensation für die Klägerseite steht nun lediglich 1 US‑Dollar an symbolischem Schadenersatz im Urteil. Auch die Anwaltsgebühren werden deutlich zusammengestrichen und auf etwa 55 Millionen US‑Dollar begrenzt.

Für den Markt ist vor allem eines entscheidend: Der rechtliche Streit um Musks Vergütung gilt damit als abgeschlossen. Viele Analysten hatten den Vorgang als Belastungsfaktor gesehen, weil er Spekulationen über Musks künftige Rolle bei Tesla nährte. Mit der Reaktivierung des Pakets gilt seine langfristige Bindung an das Unternehmen nun wieder als gesichert.

Sollte Musk sämtliche Optionen aus dem 2018er Paket ausüben, würde sein Anteil von rund 12,4 % auf etwa 18,1 % steigen – auf Basis eines dann erweiterten Aktienbestands. Damit nähme sein Einfluss auf das Unternehmen weiter zu.

Kurs nahe Rekordhoch

An der Börse spiegelt sich die neue Klarheit in einem klaren Aufwärtstrend wider. Heute erreicht die Tesla‑Aktie mit 422,65 Euro ein neues 52‑Wochen-Hoch und liegt damit rund 25 % über dem Niveau von vor einem Monat. Der Titel profitiert damit erkennbar von der Kombination aus Gerichtsurteil und wachsender Robotaxi-Fantasie.

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Robotaxis in Austin ohne Sicherheitsfahrer

Parallel zum juristischen Befreiungsschlag meldet Tesla operative Fortschritte bei seinem autonomen Fahrprogramm. Am Wochenende tauchten in sozialen Medien erneut Videos aus Austin, Texas, auf. Zu sehen sind Model‑Y‑Fahrzeuge, die ohne Sicherheitsfahrer – also ohne Aufsichtsperson auf dem Fahrersitz – im öffentlichen Straßenverkehr unterwegs sind.

Diese Tests sind der nächste logische Schritt in Teslas Robotaxi-Strategie. Seit dem Start einer speziellen Testflotte im Sommer 2025 hatte das Unternehmen zunächst mit Sicherheitsfahrern experimentiert. Inzwischen ist offiziell bestätigt, dass diese Aufpasser entfernt werden – ein klares Signal, dass Tesla sich technisch bereit für vollständig autonome Testfahrten sieht.

Die Fahrten in Austin laufen auf Basis der Full‑Self‑Driving‑Software (FSD). Tesla peilt an, in Texas und Kalifornien Anfang 2026 mit einem unbeaufsichtigten kommerziellen Robotaxi-Betrieb zu starten. Das eigens dafür entwickelte Fahrzeug, der sogenannte „Cybercab“ ohne Lenkrad, soll ab April 2026 in der Gigafactory Texas in die Massenproduktion gehen.

Damit verschiebt sich die Wachstumsstory des Konzerns weiter weg vom reinen Elektroauto-Hersteller hin zu einem Anbieter von „Physical AI“ – also physisch arbeitenden KI-Systemen mit Robotaxis als zentralem Baustein.

Operative Herausforderungen im Kerngeschäft

Trotz der technologischen Fortschritte bleibt 2025 für Tesla ein Übergangsjahr. Im klassischen Autogeschäft rechnet das Management mit einem Rückgang der Auslieferungen um rund 7 % auf etwa 1,67 Millionen Fahrzeuge. Hauptgründe sind intensiver Wettbewerb und Preisdruck im globalen EV‑Markt.

Die Folge: Die Bruttomarge im Automobilbereich – bereinigt um regulatorische Emissionsgutschriften – steht weiter unter Druck. Gleichzeitig gewinnen andere Sparten an Gewicht:

  • Energiespeicher: Die Batteriespeicher-Sparte entwickelt sich zum wichtigen Wachstumstreiber.
  • Service & Sonstiges: Zusätzliche Dienstleistungen und sonstige Erlöse legen weiter zu.
  • Software & FSD: Die Robotaxi- und FSD-Strategie zielt auf margenstarke Software- und Flottenumsätze.

Ein weiterer strategischer Hebel ist die neue, im November 2025 von den Aktionären gebilligte Vergütungsvereinbarung für Musk. Dieses Paket kann – verteilt über die nächsten zehn Jahre – theoretisch einen Gegenwert von bis zu 1 Billion US‑Dollar erreichen, falls Tesla bestimmte Börsen- und operative Ziele schafft. Es verknüpft Musks persönliche Vergütung also noch stärker mit extrem ambitionierten Langfristzielen.

Ausblick: Katalysatoren für 2026

In den kommenden Monaten richtet sich der Blick der Anleger auf mehrere konkrete Termine und Meilensteine:

  • Q4‑2025‑Auslieferungszahlen: Anfang Januar soll der Bericht kommen. Er gilt als Stimmungstest, ob sich die Nachfrage im Kerngeschäft stabilisiert.
  • Kommerzielle Robotaxis: Für Anfang 2026 plant Tesla den Start eines unbeaufsichtigten Robotaxi-Dienstes in Texas und Kalifornien.
  • Cybercab‑Start: Ab April 2026 soll der Robotaxi-Spezialwagen in Giga Texas in Serie produziert werden.
  • Neue Modelle: Für 2026 sind günstigere Fahrzeugvarianten angekündigt.

Mit dem Urteil aus Delaware fällt ein zentraler Unsicherheitsfaktor weg. Management und CEO können sich nun stärker auf die Umsetzung der Autonomie- und Speicherstrategie konzentrieren, während die Aktie nahe ihrem Jahreshoch notiert und Tesla mit Robotaxis, Energie und neuen Modellen mehrere potenzielle Kurstreiber für 2026 in der Pipeline hat.

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