"The Big Short"-Legende Michael Burry ist bekannt für seine treffsicheren Crash-Prophezeiungen – und jetzt hat er Tesla im Visier. Er bezeichnet die Bewertung als „lächerlich“ und warnt vor einer schleichenden Gefahr für Aktionäre, die viele übersehen. Doch ausgerechnet zeitgleich liefern neue Absatzzahlen aus China ein massives Gegenargument – wer behält am Ende recht?

Die „tragische Algebra“ der Verwässerung

Michael Burry kritisierte in einer neuen Analyse auf Substack die fundamentale Struktur der Tesla-Aktie. Sein Hauptargument ist nicht nur der reine Aktienpreis, sondern das, was er die „tragische Algebra“ der aktienbasierten Vergütungen nennt. Seine Rechnung ist brisant: Aktionäre müssen jährlich eine Verwässerung von rund 3,6 Prozent hinnehmen.

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Im Gegensatz zu etablierten Tech-Giganten, die solche Effekte oft durch Aktienrückkaufprogramme abfedern, verzichtet Tesla darauf. Das Resultat für den Anleger ist bitter: Der eigene Anteil am Unternehmen schrumpft jedes Jahr automatisch, ohne dass man eine einzige Aktie verkauft.

Verschärft wird die Situation durch das gigantische Vergütungspaket für CEO Elon Musk. Burry und institutionelle Investoren wie Norges Bank warnen, dass das Paket – mit einem potenziellen Gesamtwert von bis zu 1 Billion Dollar – das Verwässerungsproblem in neue Dimensionen katapultieren könnte.

Bewertung fernab der Realität?

Die fundamentale Kritik spiegelt sich in den Kennzahlen wider. Mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von etwa 209 preist der Markt derzeit eine nahezu perfekte Zukunftsausführung ein. Jeder operative Fehler könnte bei dieser Bewertungshöhe hart bestraft werden.

Überraschendes Comeback in China

Doch während Burry vor strukturellen Risiken warnt, liefert das operative Geschäft plötzlich bullische Signale. Daten aus dem November zeigen, dass Tesla im wichtigsten E-Auto-Markt der Welt, China, einen beeindruckenden Turnaround hinlegt.

Die Verkäufe sprangen im Vergleich zum Vormonat Oktober um satte 41 Prozent nach oben auf 86.700 Fahrzeuge. Auch im Jahresvergleich steht ein Plus von fast 10 Prozent. Offenbar greifen die aggressiven Verkaufsanreize zum Jahresende. Trotz der erdrückenden Konkurrenz durch lokale Platzhirsche wie BYD und Xiaomi beweist Tesla damit, dass die Nachfrage keineswegs versiegt ist.

Wall Street bleibt optimistisch

Die Analystengemeinde zeigt sich von Burrys Warnungen bislang unbeeindruckt und hält mehrheitlich an „Hold“- oder „Buy“-Empfehlungen fest. Mit Kurszielen zwischen 383 und 400 Dollar sehen die Experten noch Luft nach oben. Die Aktie selbst notierte zuletzt bei rund 369 Euro und sucht nach einer klaren Richtung.

Anleger stehen nun im Spannungsfeld zweier Narrative: Der Angst vor massiver Verwässerung auf der einen Seite und der Hoffnung auf eine Jahresendrallye durch starke China-Zahlen auf der anderen. Die kommenden Wochen bis zum Jahresabschluss dürften entscheiden, welche Geschichte die Oberhand gewinnt.

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