Teladoc übertrifft Gewinnerwartungen, kämpft aber mit Umsatzrückgang und Vertragsverlust. Kann die Expansion im Psychologiebereich die Skepsis der Märkte überwinden?

Der Telemedizin-Pionier Teladoc Health steht an einem Scheideweg. Während die jüngsten Quartalszahlen überraschend positiv ausfielen und strategische Zukäufe neue Wachstumsfelder erschließen, kämpft das Unternehmen weiter mit strukturellen Herausforderungen. Kann der Konzern die Skepsis der Märkte endgültig abschütteln?

Strategische Weichenstellungen

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Teladoc setzt gezielt auf Expansion im boomenden Bereich der psychischen Gesundheit. Die Übernahme von UpLift für 30 Millionen Dollar soll die Reichweite des BetterHelp-Angebots deutlich erhöhen. Analysten von Canaccord Genuity sehen darin einen klugen Schachzug: Durch mehr Versicherungsabdeckung werde der Dienst für breitere Nutzerschichten erschwinglich – ein entscheidender Hebel für höhere Margen.

Licht und Schatten im Quartal

Die Zahlen für Q1 2025 zeigen ein gemischtes Bild:

  • Gewinn pro Aktie von -0,19$ übertraf die Erwartungen (-0,34$)
  • Umsatz blieb mit 629,37 Mio.$ leicht unter den Prognosen
  • Chronik-Care-Programme verzeichnen rückläufige Teilnehmerzahlen

Besondere Sorgen bereitet ein angekündigter Vertragsverlust, dessen Auswirkungen ab Q2 spürbar werden dürften. Dennoch verfügt Teladoc mit seiner großen Mitgliederbasis im US-Markt über ein starkes Fundament.

Analysten bleiben gespalten

Die Bewertungen der Experten reichen von vorsichtig optimistisch bis skeptisch:

  • Canaccord senkte das Kursziel auf 12$ (von 14$), hält aber am "Buy"-Rating fest
  • Citi reduziert die Zielmarke auf 8$, bleibt aber ebenfalls bei Kaufempfehlung

Mit 1,2 Milliarden Dollar liquiden Mitteln hat Teladoc genug Spielraum für weitere strategische Investitionen. Die Bestätigung der Jahresprognose gibt zusätzlichen Rückhalt. Doch die eigentliche Bewährungsprobe steht dem Unternehmen erst noch bevor – der Nachweis, dass die Wachstumsstrategie in schwierigem Marktumfeld trägt.

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