Take-Two Aktie: Langfristiger Fokus
Die Diskussion um Arbeitsbedingungen bei Rockstar Games kocht hoch, doch an der Börse dominiert ein anderes Thema: das Potenzial von Grand Theft Auto VI. Während britische Politiker und Gewerkschaften den Umgang mit gekündigten Mitarbeitern kritisieren, setzen große Adressen weiter auf die Einnahmechance des nächsten GTA-Teils. Entscheidend ist damit weniger die aktuelle PR-Debatte als die Frage, ob der Fahrplan bis zum Release im November 2026 gehalten werden kann – und genau darauf scheinen institutionelle Investoren zu wetten.
Institutionelle setzen Zeichen
Zum Wochenschluss meldeten Pflichtmitteilungen eine deutliche Aufstockung durch Voya Investment Management. Der Vermögensverwalter erhöhte seine Beteiligung an Take-Two um 39,8 % und kaufte rund 410.000 zusätzliche Aktien.
Diese aggressive Aufstockung deutet darauf hin, dass große Investoren die aktuelle Bewertung vor allem im Lichte des fest terminierten GTA‑VI‑Releases am 19. November 2026 sehen. Befürchtungen, interne Spannungen könnten zu weiteren Verzögerungen führen, rücken damit aus Sicht dieser Anleger in den Hintergrund.
Charttechnisch spiegelt sich dieser Vertrauensvorschuss in einer stabilen Entwicklung wider: Die Aktie liegt knapp über 211 Euro und damit rund 18 % im Plus seit Jahresbeginn – trotz laufender Kritik an Rockstar.
Konflikt bei Rockstar Games
Parallel zur institutionellen Nachfrage steht Rockstar Games in Großbritannien unter politischem Druck. In der Edinburgh-Niederlassung waren zuvor über 30 Mitarbeiter entlassen worden. Premierminister Keir Starmer bezeichnete den Vorgang als „zutiefst besorgniserregend“ und kündigte an, die Regierung werde die Vorwürfe prüfen lassen.
Die Gewerkschaft Independent Workers’ Union of Great Britain (IWGB) wirft Rockstar gezielte Maßnahmen gegen Beschäftigte vor, die sich gewerkschaftlich organisieren wollten. Take-Two verweist dagegen auf „grobes Fehlverhalten“ im Zusammenhang mit Leaks sensibler Informationen.
Die Auseinandersetzung ist brisant, weil Rockstar sich in einer kritischen Phase der Entwicklung von GTA VI befindet. Nach einer zweiten Verschiebung liegt der Veröffentlichungstermin nun im November 2026. Das Management begründet die strikten Personalmaßnahmen mit dem Schutz der Spielesicherheit in dieser späten „Polish“-Phase, in der Inhalte finalisiert und optimiert werden sollen.
Mehr als nur GTA
Trotz der Dominanz von GTA VI in der Wahrnehmung laufen andere Marken im Hintergrund weiter. 2025 profitiert Take-Two von mehreren großen Titeln:
- Borderlands 4: Seit dem Release im September sorgt der Shooter im wichtigen Weihnachtsquartal für Rückenwind, mit über 2,5 Millionen Spielern in der ersten Woche – trotz gemischter Kritiken.
- Civilization VII: Der Strategietitel ist seit dem 11. Februar 2025 auf dem Markt, stellte Vorbestellungsrekorde innerhalb der Reihe auf und verzeichnet das Jahr über eine anhaltend hohe Spieleraktivität.
Diese Zusatzerlöse stützen die laufende Geschäftsentwicklung und verringern die Abhängigkeit von kurzfristigen Nachrichten rund um Rockstar. Gleichwohl bleibt das zentrale Bewertungsargument klar: der erwartete Cashflow aus GTA VI.
Das „GTA-Premium“ im Kurs
Der Markt gesteht Take-Two einen deutlichen „GTA-Bonus“ zu. Das Vorgängerspiel hat über 200 Millionen Einheiten verkauft, und Analystenschätzungen sehen für GTA VI Einnahmen von über 1 Milliarde US‑Dollar allein in der ersten Woche nach Start.
Dieses Umsatzpotenzial wirkt wie ein Schutzschild gegen politische und soziale Gegenwinde, die einen kleineren Publisher deutlich stärker treffen würden. Die Aktie notiert aktuell nur gut 6 % unter ihrem 52‑Wochen-Hoch und damit spürbar besser als viele Titel aus dem Gaming-Sektor. Technische Indikatoren wie ein RSI von knapp 84 signalisieren zwar eine überkaufte Situation, zeigen aber zugleich, wie stark der Aufwärtstrend zuletzt war.
Kurzfristig rücken zwei Faktoren in den Fokus: Zum einen mögliche Schritte des britischen Wirtschaftsministeriums, das eine formelle Untersuchung gegen Rockstar einleiten könnte – mit Auflagen wie Geldbußen oder Wiedereinstellungen, die den Arbeitsablauf beeinflussen würden. Zum anderen die nächsten Quartalszahlen, in denen sich die Performance von Borderlands 4 und Civilization VII im Schlussquartal des Jahres niederschlagen wird. Beides dürfte entscheidend dafür sein, ob die Aktie ihren Bewertungsaufschlag auf dem Weg Richtung GTA‑VI‑Launch behaupten kann.
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