Süss MicroTec Aktie: Wichtige Wende

Aufatmen im Halbleitersektor: Starke Zahlen des US-Riesen Micron Technology sorgen für neue Zuversicht bei den Ausrüstern. Auch der Garchinger SDAX-Konzern Süss MicroTec profitiert direkt von den optimistischen Aussichten im KI-Speichermarkt. Doch reicht dieser Impuls, um den charttechnischen Widerstand endgültig zu knacken und die jüngste Erholungsrallye fortzusetzen?

• Sektor-Impuls: Micron Technology übertrifft Erwartungen und bestätigt hohe HBM-Nachfrage.
• Technische Lage: Aktie notiert über wichtigen Durchschnittslinien, kämpft aber mit der 40-Euro-Marke.
• Momentum: Ein Plus von 13,51 % auf 30-Tage-Sicht signalisiert zurückkehrendes Kaufinteresse.

Bestätigung für den KI-Zyklus

Der Quartalsbericht von Micron Technology wirkt wie ein Befreiungsschlag für die Branche. Der US-Konzern bestätigte eine ungebrochen hohe Nachfrage nach High Bandwidth Memory (HBM), der für Anwendungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz unverzichtbar ist. Diese Nachricht entkräftet kurzfristig die Sorgen vor einem zyklischen Abschwung, die den Sektor zuletzt belasteten.

Für Süss MicroTec ist dies von zentraler Bedeutung. Als Anbieter von Lösungen für temporäres Bonden und Lithografie liefert das Unternehmen essenzielle Technologien für die 3D-Integration von Speicherchips. Wenn Speicherriesen wie Micron ihre Kapazitäten für HBM ausbauen, füllen sich zwangsläufig die Auftragsbücher der spezialisierten Ausrüster. Die fundamentale "Investment-Story" bleibt damit intakt: Süss MicroTec agiert als klassischer Schaufelverkäufer im KI-Goldrausch.

Charttechnik hellt sich auf

Die positive Stimmung spiegelt sich in der jüngsten Kursentwicklung wider. Mit einem Schlusskurs von 38,98 Euro am Freitag hat sich der Titel deutlich von seinem 52-Wochen-Tief bei 24,28 Euro gelöst.

Besonders konstruktiv wirkt die Rückeroberung der langfristigen Trendindikatoren. Die Aktie notiert aktuell gut 12 % über dem 200-Tage-Durchschnitt (34,77 Euro), was technisch orientierte Anleger als Signal für eine langfristige Trendwende werten könnten. Interessant ist dabei der Blick auf den RSI (Relative Strength Index): Mit einem Wert von 28,2 befindet sich dieser trotz des jüngsten Anstiegs im rechnerisch überverkauften Bereich, was theoretisch weiteres Aufwärtspotenzial ohne unmittelbare Überhitzungsgefahr impliziert.

Blick auf die 40-Euro-Marke

Trotz der positiven Vorzeichen bleibt die Zone um 40 Euro eine harte Nuss. Gelingt in der verkürzten Handelswoche vor den Feiertagen ein nachhaltiger Ausbruch über diesen Widerstand, wäre der Weg charttechnisch bis in den Bereich von 45 Euro frei. Auf der Unterseite dient die Zone um den 50-Tage-Durchschnitt bei 34,05 Euro als solide Unterstützung, sollte die Volatilität bei dünneren Umsätzen kurzfristig zunehmen. Anleger achten nun darauf, ob das durch Micron entfachte Momentum ausreicht, um diese Hürde zu nehmen.