Strategy setzt seinen radikalen Bitcoin-Kurs fort und kauft kurz vor Jahresende weitere Coins im großen Stil zu. An der Börse sorgt das jedoch nicht für Rückenwind – im Gegenteil, die Aktie notiert nahe ihrem Jahrestief, während Analysten Kursziele senken und vor Januar-Risiken warnen. Im Zentrum steht dabei eine mögliche Index-Entscheidung mit Milliardenfolgen.

Massive Bitcoin-Käufe, schwache Aktie

Die Aktie von Strategy steht heute weiter unter Verkaufsdruck und bewegt sich mit rund 155 US-Dollar in der Nähe ihres 52-Wochen-Tiefs. Seit Jahresbeginn beläuft sich das Minus auf fast 50 %, der Abstand zum Hoch aus den vergangenen zwölf Monaten liegt bei gut 60 %. Die Erholung vom Tief Mitte Dezember fällt bislang moderat aus.

Operativ bleibt das Management dagegen kompromisslos auf Bitcoin-Kurs. In der Woche bis zum 28. Dezember erwarb Strategy weitere 1.229 Bitcoin für rund 108,8 Millionen US-Dollar, zu einem Durchschnittspreis von 88.568 US-Dollar je Coin. Insgesamt hält das Unternehmen nun 672.497 Bitcoin und ist damit der größte börsennotierte Besitzer der Kryptowährung.

Finanziert werden die Zukäufe erneut über Kapitalerhöhungen. Die Ausgabe neuer Aktien führt zu einer Verwässerung bestehender Anteile, was am Markt zunehmend kritisch gesehen wird und zusätzlichen Druck auf den Kurs ausübt.

Analysten reagieren, Strategie unter Beobachtung

Parallel zu den Käufen passen Analysten ihre Modelle an die gestiegene Unsicherheit an. Die Citigroup senkte ihr Kursziel deutlich von 485 auf 325 US-Dollar, blieb aber formal bei der Einstufung „Buy“. Begründet wurde der Schritt mit einer „strategischen Pause“ beim aggressiven Einsatz von Fremdkapital.

Statt jeden verfügbaren Dollar sofort in Bitcoin zu stecken, hat Strategy zuletzt rund 2,19 Milliarden US-Dollar an Cash aufgebaut. Das werten Marktbeobachter als Versuch, die eigene Liquidität für mögliche Marktturbulenzen zu stärken und flexibler zu bleiben, sollte die Volatilität weiter zunehmen.

Trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen gehört der Titel 2025 zu den schwächsten Werten im Nasdaq-100. Der Rückgang von mehr als 70 % gegenüber den Hochs aus 2024 signalisiert, dass sich der Aktienkurs vom Bitcoin-Preis entkoppelt hat. Hintergrund ist die gesunkene Prämie auf den Nettoinventarwert (NAV) des Bitcoin-Portfolios: Anleger sind weniger bereit, einen Aufschlag auf den reinen Coin-Bestand zu zahlen.

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Kurz zusammengefasst:

  • Gesamtbestand: 672.497 Bitcoin
  • Durchschnittlicher Einstand aller BTC: ca. 75.000 US-Dollar
  • Jüngster Zukauf: 1.229 Bitcoin für rund 108,8 Mio. US-Dollar
  • Finanzierung: fortlaufende Kapitalerhöhungen, Verwässerungseffekt
  • Durchschnittliches Analystenziel: 325 US-Dollar mit rechnerisch hohem Aufwärtspotenzial

Trotz der jüngsten Schwäche liegt das Bitcoin-Portfolio auf Basis des durchschnittlichen Einstandspreises noch klar im Plus. Gleichzeitig wächst die Skepsis, ob sich ein dauerhaftes Modell aufbauen lässt, das operative Verluste im Kern durch immer neue Aktienausgaben abfedert.

MSCI-Risiko rückt in den Fokus

Zusätzlichen Druck bringt die drohende Entscheidung des Indexanbieters MSCI. Für den 15. Januar 2026 steht eine mögliche Neubewertung an, bei der Strategy aus wichtigen US-Indizes gestrichen werden könnte. Laut Schätzungen von JPMorgan würden passive Fonds dann gezwungen sein, Aktien im Wert von bis zu 8 Milliarden US-Dollar zu verkaufen.

Prognosen der Wettplattform Polymarket sehen die Wahrscheinlichkeit eines solchen Delistings bei über 75 %. Vor diesem Hintergrund reduzieren viele Investoren ihre Positionen, obwohl das Unternehmen weiter Bitcoin einsammelt und damit eigentlich einen „bullishen“ Kurs auf die Kryptowährung fährt.

Die Diskrepanz ist deutlich: Während Bitcoin zum Jahresende zwar volatil, aber oberhalb des durchschnittlichen Einstandspreises von Strategy notiert, reagiert die Aktie überproportional empfindlich auf die möglichen Indexeffekte und die anhaltende Verwässerung.

Historisch agiert Strategy antizyklisch und nutzt Schwächephasen am Kryptomarkt für große Zukäufe. Dieses Muster wird fortgesetzt, nur erfolgt es inzwischen unter dem zusätzlichen Schatten potenziell erzwungener Abgaben durch Indexfonds.

Entscheidende Wochen im Januar

Für die nächsten Wochen zeichnet sich ein klarer Spannungsbogen ab. Technisch bleibt die Zone um 155 US-Dollar eine entscheidende Marke: Ein Rutsch darunter könnte aus charttechnischer Sicht weitere Verkaufsorders auslösen. Der RSI von über 80 signalisiert dabei bereits ein überkauftes, zugleich aber hochvolatiles Umfeld.

Fundamental prallen zwei Lesarten aufeinander: Einerseits signalisiert das durchschnittliche Analystenziel von 325 US-Dollar theoretisch ein deutliches Aufwärtspotenzial. Andererseits dominiert kurzfristig die Sorge vor einem MSCI-Ausschluss und den damit verbundenen Zwangsverkäufen.

Das Management um Michael Saylor hält unbeirrt an der Bitcoin-Fokussierung fest und verweist auf die bisherige Überrendite gegenüber klassischen Anlageklassen. Ob diese Argumentation im Januar trägt, hängt vor allem von zwei Faktoren ab: dem weiteren Verlauf des Bitcoin-Kurses rund um den Jahreswechsel und der konkreten Entscheidung der Indexanbieter am 15. Januar 2026.

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