Der europäische Autoriese Stellantis vollzieht eine radikale Kehrtwende - und stellt damit die gesamte Elektro-Strategie der Branche infrage. Statt dem ehrgeizigen Ziel von 100 Prozent E-Auto-Verkäufen in Europa bis 2030 folgt die Ernüchterung der Realität. Doch dieser Kurswechsel ist nur die Spitze des Eisbergs.

Machtpoker mit der EU eskaliert

Hinter der strategischen Neuausrichtung steht eine klare Botschaft an die Politik: Die EU-Klimaziele für 2035 sind nach Ansicht von Stellantis für keinen Autobauer mehr erreichbar. Die bisherige Strategie hätte sonst Werksschließungen und Milliardenstrafen bedeutet. Dieser offene Konflikt mit Brüssel markiert einen Wendepunkt in der industriepolitischen Debatte.

Rückschlag aus Übersee

Während in Europa die Strategie angepasst wird, kommt neuer Ärger aus den USA. Die Verkehrsbehörde NHTSA untersucht rund 287.000 Chrysler Pacifica Minivans der Baujahre 2017/2018 wegen möglicher Probleme mit der elektrischen Servolenkung. Berichte beschreiben einen plötzlichen Verlust der Lenkhilfe, der das Unfallrisiko erhöhen könnte. Stellantis kooperiert zwar mit den Ermittlern, doch der Imageschaden ist potenziell beträchtlich.

Lichtblick in Kanada

Doch nicht alle Nachrichten sind negativ: Im ersten Quartal 2026 kehrt die dritte Schicht im Windsor-Werk zurück - eine Maßnahme, die bis zu 1.500 Jobs sichern soll. Getrieben wird diese Entscheidung von der erwarteten Nachfrage nach Chrysler Pacifica und dem neuen Dodge Charger. Nach ungeplanten Stillständen in diesem Jahr bedeutet dies eine willkommene operative Beruhigung.

Finanzieller Albtraum

Die strategischen Manöver finden vor einer dramatischen Finanzkulisse statt. Die Zahlen für das erste Halbjahr 2025 lesen sich wie ein Albtraum für Anleger:

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  • Netto-Umsatzrückgang um 13 Prozent auf 74,3 Milliarden Euro
  • Nettoverlust von 2,3 Milliarden Euro
  • Negativer industrieller Free Cash Flow von 3,0 Milliarden Euro
  • Operative Marge bei nur noch 0,7 Prozent

Schwäche in Nordamerika und Europa, Währungsnachteile und Handelszölle trieben den Konzern in diese Schieflage. Als Reaktion darauf verkauft die Finanzsparte bereits US-Hochzinsanleihen.

Stellantis steckt in der Zwickmühle: Zwischen unrealistischen Regulierungen, operativen Herausforderungen und einer finanziellen Notlage muss der Autobauer einen neuen Kurs finden. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wie tiefgreifend die Transformation werden muss.

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