Stellantis steckt mitten in einem radikalen Strategiewechsel. Der Autoriese kehrt seinen aggressiven Elektrifizierungskurs um und setzt wieder vermehrt auf klassische Verbrennermodelle. Hinter der abrupten Wende stehen massive Absatzprobleme und ein milliardenschwerer Cashflow-Verfall. Kann der neue CEO Antonio Filosa den Abwärtstrend stoppen?

Elektro-Offensive wird eingemottet

Die einst so ambitionierten E-Auto-Ziele werden kassiert. Stellantis gibt offiziell das Ziel auf, bis 2030 in Europa nur noch vollelektrische Pkw verkaufen zu wollen. Als Gründe nennt der Konzern die nachlassende Nachfrage nach E-Fahrzeugen, die schleppend ausgebaute Ladeinfrastruktur und die im Vergleich zu Hybridmodellen zu hohen Preise.

Noch drastischer fällt die Kurskorrektur in Nordamerika aus: Die Entwicklung des vollelektrischen Ram 1500 REV Pick-ups wurde komplett gestoppt. Stattdessen setzt Stellantis nun auf eine "Multi-Energy"-Plattform, die neben reinen E-Autos auch Hybride und Plug-in-Hybride umfasst.

Neue Führung, alte Stärken

Unter neuem CEO Antonio Filosa erfolgt eine komplette Neuausrichtung. Sein Drei-Säulen-Plan konzentriert sich auf Wachstum, präzise Umsetzung und höhere Profitabilität. Das überraschendste Element: Die Rückkehr bereits eingestellter Modelle, die zuletzt für sinkende Verkäufe in den USA gesorgt hatten.

Konkret plant Stellantis:
* Die Wiedereinführung des beliebten Jeep Cherokee
* Das Comeback des Ram 1500 mit V8-Motor
* Ein neuer Ram Pick-up in der Mittelklasse

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Diese Maßnahmen sollen kurzfristig die Einnahmen steigern und den unter Druck geratenen Cashflow stabilisieren. Filosa bezeichnet die Wiederherstellung der Cash-Generierung als "dringlichstes Ziel".

Analysten bleiben skeptisch trotz Investor-Zutrauen

Die strategische Wende erfolgt vor einem düsteren finanziellen Hintergrund: Der Nettoumsatz brach im ersten Halbjahr 2025 um 13 Prozent ein, seit 2024 verbrannte der Konzern mehrere Milliarden Euro an liquiden Mitteln.

Die Reaktionen der Marktbeobachter fallen verhalten aus. Das durchschnittliche Analystenrating liegt bei "Hold" oder "Reduce". Wolfe Research stufte die Aktie Anfang Juli sogar auf "Underperform" herab.

Institutionelle Investoren zeigen dagegen wieder Interesse. Great Lakes Advisors LLC erhöhte seine Position um 28,0 Prozent, Northern Trust Corp sogar um 61,9 Prozent. Offenbar setzen einige Großanleger auf den Erfolg von Filosas Turnaround-Plan - trotz aller Skepsis.

Die Aktie notierte zuletzt bei 7,95 Euro und damit mehr als 40 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die kommenden Quartale werden zeigen, ob die Rückbesinnung auf bewährte Verbrenner-Modelle den erhofften finanziellen Impuls bringt oder ob Stellantis den Anschluss an die Elektrifizierung endgültig verpasst hat.

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