Das könnte kaum widersprüchlicher sein: Stadler Rail verzeichnet wachsende Umsätze und steigende Gewinne – und verbrennt gleichzeitig fast 750 Millionen Franken in nur sechs Monaten. Wie kann ein erfolgreiches Bahnunternehmen plötzlich in eine derart dramatische Liquiditätskrise schlittern? Die Antwort liegt in einer toxischen Mischung aus Naturkatastrophen und operativen Problemen.

Cashflow-Desaster überschattet Erfolgszahlen

Die Zahlen wirken wie ein Rätsel: Der Schweizer Bahnhersteller steigerte seinen Umsatz im ersten Halbjahr 2025 um solide 7,7 Prozent auf 1,4 Milliarden Franken. Das operative Ergebnis kletterte von 28,2 auf 36,9 Millionen Franken, der Nettogewinn legte um 12 Prozent zu.

Doch hinter der scheinbar rosigen Fassade lauert eine bedrohliche Realität: Der freie Cashflow stürzte auf dramatische minus 744,2 Millionen Franken ab – fast doppelt so schlimm wie die bereits negativen 384,7 Millionen im Vorjahr.

Von Liquiditätsheld zum Sorgenkind

Noch dramatischer wird das Bild bei der Netto-Cash-Position: Ende 2024 verfügte Stadler über komfortable 368 Millionen Franken Liquiditätspolster. Nur sechs Monate später klafft ein Loch von 406,8 Millionen Franken – eine Verschlechterung um fast 775 Millionen Franken.

Die Ursachen dieser Cashflow-Krise:
- 306 parallel laufende Projekte binden massiv Kapital
- Unfertige Aufträge verschlingen Kundenvorauszahlungen
- Nachwirkungen von drei Naturkatastrophen aus 2024
- Gestörte Lieferketten durch Überschwemmungen in der Schweiz, Österreich und Spanien

Naturgewalt als Geschäftskiller

Die Flutkatastrophen von 2024 entpuppen sich als nachhaltiger Belastungsfaktor. Besonders verheerend: In Valencia waren 40 Zulieferer betroffen, was die Produktionsketten bis heute lähmt. Bereits 2024 kosteten die Störungen 350 Millionen Franken Umsatz – und die Auswirkungen halten an.

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Kann Stadler diese Hypothek überwinden? Das Unternehmen setzt auf ein Aufholprogramm, doch die Versicherungsverhandlungen laufen noch. Zusätzlich belastet das schwache deutsche Marktumfeld die Perspektiven.

Technologieführer mit Liquiditätsproblemen

Paradox: Trotz der finanziellen Turbulenzen baut Stadler seine Marktführerschaft bei alternativen Antrieben aus. Mit 301 verkauften Zügen mit alternativer Technologie hält das Unternehmen rund die Hälfte des europäischen Marktes. Die Deutsche Bahn und französische Regionen ordern weiter – doch das hilft kurzfristig nicht gegen die Liquiditätskrise.

Der Auftragsbestand bleibt mit 29,4 Milliarden Franken robust, doch der Auftragseingang sank von 2,5 auf 1,7 Milliarden Franken.

Ambitionierte Prognose trotz Alarmsignalen

Verwegen oder realistisch? Stadler hält an seiner Prognose fest: Mehr als 10 Prozent Umsatzwachstum und eine EBIT-Marge zwischen 4 und 5 Prozent für 2025. Angesichts der dramatischen Cashflow-Entwicklung wirkt diese Zuversicht fast schon mutig.

Die Aktie spiegelt die Verunsicherung wider: Mit einem Verlust von 17,7 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten kämpft sie deutlich unter ihrem Jahreshoch. Können operative Stärke und Liquiditätsprobleme dauerhaft nebeneinander bestehen?

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