Solana: Wendepunkt erreicht?

Die Kryptowährung Solana steht unter Druck. Bis auf 120 US-Dollar ist der Kurs in dieser Woche gefallen – ein Minus von rund 50 Prozent seit dem gescheiterten Ausbruchsversuch über die 250-Dollar-Marke vor wenigen Wochen. Auslöser der jüngsten Nervosität: der bevorstehende Zinsentscheid der Bank of Japan, der Risiko-Assets bereits im Vorfeld belastet. Doch im direkten Vergleich mit anderen Top-10-Coins zeigt sich SOL auffallend robust.

Kampf um die Schlüsselzone

Zwischen 120 und 130 US-Dollar hat sich in den vergangenen Wochen eine zentrale Unterstützungszone etabliert. Mehrfach wurde dieser Bereich erfolgreich verteidigt und diente auch in früheren Korrekturphasen als verlässlicher Boden. Solange Solana oberhalb dieser Marke bleibt, ist eine Bodenbildung möglich.

Für ein nachhaltiges bullishes Signal müssten allerdings wichtige Widerstände bei 147 US-Dollar und später um 170 US-Dollar durchbrochen werden. Dort verlaufen mit EMA50 und EMA200 zwei zentrale gleitende Durchschnitte. Bis diese Marken zurückerobert sind, bleibt Vorsicht geboten.

Stärker als Ethereum und XRP

Während Ethereum und XRP in den vergangenen Tagen deutlich stärkere Verluste hinnehmen mussten, fiel die Korrektur bei SOL moderater aus. Innerhalb der Top 10 konnte sich lediglich BNB noch stabiler behaupten. Diese relative Stärke ist ein wichtiges Signal: In Phasen erhöhter Unsicherheit zeigt sich, welche Projekte weiterhin Vertrauen genießen.

Neue Auswertungen von CoinGecko untermauern diese Position. Im Jahr 2024 entfielen 26,79 Prozent des globalen Krypto-Mindshares auf Solana – nahezu so viel wie Ethereum und Base zusammen. Diese Dominanz in den Diskussionen reflektiert die anhaltende Bedeutung für Entwickler und Investoren.

Technische Stärke bleibt unbestritten

Die Blockchain wurde als High-Performance-Netzwerk konzipiert und ermöglicht sehr hohe Transaktionszahlen bei niedrigen Gebühren. Gerade für DeFi, NFTs, Gaming und Meme-Coins ist das Netzwerk deshalb attraktiv. Die Kombination aus Proof-of-History- und Proof-of-Stake-Mechanismus sorgt für schnelle Blockzeiten. Auch bei der Stabilität wurden Fortschritte erzielt: Selbst starke Angriffe konnten das Netzwerk zuletzt nicht mehr lahmlegen.

Doch reicht das für eine neue Rallye? Historisch konnte Solana vor allem dann deutlich zulegen, wenn auf dem Netzwerk aufgebaute Meme-Coins und DeFi-Projekte verstärkt gefragt waren. Ob daraus eine Erholung entsteht, hängt stark davon ab, ob das allgemeine Interesse an Altcoins zurückkehrt und wieder mehr Liquidität in den Markt fließt. Die nächsten Tage werden zeigen, ob die Unterstützungszone hält – oder die Bären das Kommando übernehmen.