Siemens Healthineers Aktie: Völlig irrational?
Die Diskrepanz könnte kaum größer sein: Während der Chart ein absolutes Trauerspiel zeigt und Anleger in Scharen das Weite suchen, rufen führende Analysten plötzlich ambitionierte Kursziele aus. Mitten im Abwärtssog stellen sich US-Großbanken gegen den Trend und sehen fast 50 Prozent Aufwärtspotenzial. Handelt es sich bei dem aktuellen Ausverkauf also um eine historische Fehleinschätzung des Marktes oder laufen die Experten blind in ein fallendes Messer?
Realitätsverlust oder Weitblick?
Es wirkt beinahe trotzig, wie sich JPMorgan und Jefferies gegen die marktbreite Panik stemmen. JPMorgan-Analyst David Adlington bestätigte jüngst nicht nur seine "Overweight"-Einstufung, sondern rief ein Kursziel von 61,30 Euro aus. Auch Jefferies bleibt optimistisch bei 60,00 Euro. Angesichts des aktuellen Kursniveaus impliziert dies eine gewaltige Rallye – theoretisch.
Doch die Realität an der Börse spricht eine andere, brutale Sprache. Die Aktie ignoriert die bullishen Rufe konsequent und setzt ihre Talfahrt fort. Allein in den letzten 30 Tagen verlor das Papier rund 15,40 Prozent an Wert. Anstatt auf die Analysten zu hören, preist der Markt derzeit knallhart Risiken ein, die nichts mit den langfristigen Wachstumschancen zu tun haben.
Angst vor der Aktienflut
Doch woher kommt dieser massive Pessimismus? Der Hauptgrund für die Kursschwäche ist nicht operativer Natur, sondern struktureller Ballast. Über der Aktie schwebt das Damoklesschwert des sogenannten "Siemens-Overhangs". Die Muttergesellschaft Siemens AG plant, ihren Anteil an der Healthineers-Tochter signifikant zu reduzieren und Anteile im Wert von rund 15 Milliarden Euro in den Markt zu drücken oder an eigene Aktionäre weiterzureichen.
Dieses drohende Überangebot erstickt jede Erholungsrallye im Keim. Hinzu kommen weitere Belastungsfaktoren, die das Sentiment trüben:
- Enttäuschung bei Diagnostics: Anleger hatten auf einen schnellen Verkauf der schwächelnden Diagnostik-Sparte gehofft. Dass das Management lediglich eine vage "eigenständigere Aufstellung" ankündigte, sorgte für Ernüchterung.
- Technische Pannen: Als wäre die Stimmung nicht schon schlecht genug, musste der Konzern zuletzt technische Korrekturen bei Heizsystemen bestimmter MRT-Scanner ankündigen. Finanziell wohl verkraftbar, aber Gift für die Psychologie.
Tiefpunkt oder Bodenbildung?
Die Situation spitzt sich nun dramatisch zu. Mit einem Schlusskurs von 41,86 Euro notiert die Aktie gefährlich nahe an ihrem 52-Wochen-Tief von 40,85 Euro. Der Abstand zu dieser kritischen Unterstützung ist auf ein Minimum geschmolzen.
Sollte diese Marke fallen, drohen weitere technisch motivierte Verkäufe, die den Kurs in unbekannte Tiefen drücken könnten. Zwar erscheint die Bewertung fundamental günstig, doch solange die Entflechtung von der Muttergesellschaft wie eine dunkle Wolke über dem Parkett hängt, bleibt die Aktie ein Spielball zwischen langfristiger Value-Chance und kurzfristigem Angebotsdruck. Für mutige Anleger könnte das 52-Wochen-Tief die letzte Bastion sein – für alle anderen heißt es: abwarten, ob der Boden hält.
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