Anleger brauchen derzeit starke Nerven. Ein doppelter Nackenschlag drückt den Medizintechnik-Riesen auf die Bretter und sorgt für massive Verunsicherung. Während der Mutterkonzern die Märkte durch einen geplanten Strukturumbau förmlich mit Aktien flutet, sorgt nun auch noch eine Warnung der US-Gesundheitsbehörde für Alarmstimmung. Ist der massive Kursrutsch eine irrationale Panikreaktion oder der Beginn einer längeren Talfahrt?

Angst vor der Aktien-Flut

Mitten in einer ohnehin angespannten Phase kam am Mittwoch die Hiobsbotschaft aus den USA: Die FDA veröffentlichte einen Sicherheitshinweis für bestimmte 3-Tesla-MRT-Systeme der Serien Magnetom und Biograph mMR. Das Problem sind potenzielle Eisblockaden, die bei einer Notabschaltung zu gefährlichem Überdruck führen könnten. Auch wenn bisher keine Verletzungen bekannt sind und Siemens Healthineers bereits Korrekturmaßnahmen eingeleitet hat, wiegt die Einstufung als schwerwiegendes Risiko ("Class I Recall Situation") schwer.

Doch der eigentliche Belastungsfaktor für den Aktienkurs ist struktureller Natur und weitaus mächtiger. Die Muttergesellschaft Siemens AG macht ernst und will ihren Anteil an der Healthineers-Tochter drastisch von rund 67 auf etwa 37 Prozent eindampfen. Der geplante Spin-off, bei dem Aktien direkt an Siemens-Aktionäre ausgeschüttet werden, sorgt für enormen technischen Verkaufsdruck. Der Markt preist den sogenannten "Flowback" bereits ein: Viele Empfänger der neuen Papiere dürften diese sofort abstoßen, da sie nicht explizit in Medizintechnik investieren wollen.

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Das Resultat dieser Gemengelage ist verheerend. Zum Handelsschluss am Donnerstag markierte das Papier bei 41,13 Euro ein neues 52-Wochen-Tief und notiert damit exakt auf dem tiefsten Stand der letzten zwölf Monate. Seit Jahresanfang summieren sich die Verluste mittlerweile auf fast 20 Prozent.

Kaufchance im Crash?

Trotz der düsteren Charttechnik sehen Experten eine gewaltige Diskrepanz zwischen dem aktuellen Kursrutsch und der operativen Realität. Namhafte US-Banken halten den Abverkauf für überzogen und werten die Reaktion auf die FDA-Meldung als emotional getrieben. Analystenhäuser wie JPMorgan und Jefferies bestätigten erst gestern ihre Kaufempfehlungen mit Kurszielen um die 60 Euro.

Warum Profis trotz der Panik differenzieren:

  • Wachstum intakt: Das Management prognostiziert für das Geschäftsjahr 2025 weiterhin ein Umsatzplus von 5 bis 7 Prozent.
  • Starker Kern: Die profitablen Sparten Imaging und Varian (Krebsmedizin) laufen operativ stabil weiter.
  • Technische Natur: Der Kursdruck resultiert primär aus dem angekündigten Aktienüberhang der Muttergesellschaft, nicht aus einer fundamentalen Schwäche des Geschäftsmodells.

Anleger stehen vor einer klassischen Geduldsprobe. Solange der technische Verkaufsdruck durch die Entflechtung von der Siemens AG anhält und die FDA-Thematik die Stimmung trübt, dürfte der Titel weiter nach einem Boden suchen. Wer jetzt zugreift, wettet darauf, dass die fundamentalen Stärken des Konzerns langfristig schwerer wiegen als die momentanen Turbulenzen.

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