Siemens Healthineers Aktie: Rating-Meilenstein
Siemens Healthineers erhält erstmals ein eigenes Investment-Grade-Rating – ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur vollständigen finanziellen Eigenständigkeit von der Siemens AG. Moody’s vergibt die Note „A3“ mit stabilem Ausblick und bestätigt damit die Kreditwürdigkeit des Medizintechnikkonzerns. Spannend ist vor allem, was das Rating für Schuldenstruktur, Finanzierungskosten und den geplanten Rückzug der Mutter bedeutet.
Moody’s-Rating als strategischer Hebel
Die US-Ratingagentur Moody’s bewertet Siemens Healthineers mit „A3“ und einem stabilen Ausblick. Auf der 21-stufigen Skala ist dies die siebtbeste Note und klar im Investment-Grade-Bereich angesiedelt. Für Anleiheinvestoren ist das ein Signal, dass das Unternehmen auch ohne die Bonitätsschirm der Siemens AG als verlässlicher Schuldner gilt.
Finanzvorstand Jochen Schmitz betonte, man habe „den A-Bereich angestrebt“. Laut Moody’s spiegelt die Einstufung insbesondere wider:
- ein widerstandsfähiges Geschäftsprofil
- einen hohen Anteil wiederkehrender Umsätze
- eine starke Cash-Generierung
Im Handel am Freitag zeigte sich bereits Wirkung. Während der DAX nachgab, legte die Aktie leicht zu und schloss bei 44,09 Euro, ein Plus von 1,36 Prozent. Auf Wochensicht ergibt sich damit ein moderater Zuwachs von 1,90 Prozent, auch wenn der Titel seit Jahresbeginn mit rund 13,6 Prozent im Minus liegt.
Schuldenlast bleibt im Fokus
Trotz des soliden Ratings blendet Moody’s die Herausforderungen nicht aus. Nach der Übernahme von Varian belaufen sich die Finanzverbindlichkeiten auf über 13 Milliarden Euro. Die Kennzahl Net Debt/EBITDA lag Ende September beim 2,8‑fachen – und damit noch oberhalb der Marke von 2,5, die für ein besseres Rating erforderlich wäre.
Auch von Analystenseite kommt ein Dämpfer: Exane BNP Paribas stufte die Aktie auf „Neutral“ ab und senkte das Kursziel auf 48 Euro. Das unterstreicht, dass der Weg zu einer noch stärkeren Bilanzqualität zwar eingeschlagen ist, aber noch nicht abgeschlossen.
Charttechnisch spiegelt sich diese Zwischenlage wider:
- Der Kurs liegt rund 23 Prozent unter dem 52‑Wochen-Hoch von 57,78 Euro.
- Gleichzeitig beträgt der Abstand zum 52‑Wochen-Tief von 40,85 Euro knapp 8 Prozent.
- Die Notierung verläuft leicht unter dem 50- und 200-Tage-Durchschnitt, der RSI von 55 signalisiert weder Überkauf noch Überverkauf.
Die Aktie bewegt sich damit in einer neutralen Zone – das Rating stützt, die Verschuldung bremst.
Vorbereitung auf mehr Eigenständigkeit
Die strategische Bedeutung des „A3“-Ratings geht über die reine Zinsersparnis hinaus. Die Siemens AG hält derzeit noch rund 67 Prozent an Siemens Healthineers und hat mehrfach angekündigt, diese Beteiligung perspektivisch reduzieren zu wollen. Je weiter sich der Konzern von der Mutter löst, desto wichtiger wird ein starkes, eigenes Kreditprofil.
Wesentliche Punkte der Moody’s-Einschätzung sind:
- führende Position in Bildgebung und Labordiagnostik
- große installierte Basis, die stabile Service-Umsätze generiert
- robuste Branchenaufstellung im Medizintechnik-Sektor
Damit wird klar: Das Geschäftsmodell gilt als stabil, doch der Schuldenabbau entscheidet darüber, ob das Rating nur gehalten oder mittelfristig verbessert werden kann.
Ausblick: Schuldenabbau als nächste Nagelprobe
Moody’s verknüpft den stabilen Ausblick mit der Erwartung eines organischen Umsatzwachstums im mittleren einstelligen Prozentbereich und solider Margen. Das Management muss diese Annahmen nun mit Zahlen untermauern und gleichzeitig die Verschuldung in Richtung des 2,5‑fachen EBITDA senken.
Operativ dürfte vor allem der Schuldenabbau die Agenda der kommenden Quartale prägen. Gleichzeitig bleiben externe Risiken wie möglicher Preisdruck und regulatorische Unsicherheiten in wichtigen Märkten, etwa China, ein relevanter Faktor.
Für die Aktie ergibt sich daraus ein klares Szenario: Gelingt es, das aktuelle Rating durch konsequenten Schuldenabbau zu festigen und perspektivisch zu verbessern, steigen die Chancen auf günstigere Refinanzierungen und mehr finanziellen Spielraum – ein Punkt, der insbesondere mit Blick auf weitere Platzierungen durch die Siemens AG in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen dürfte.
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