Siemens Healthineers Aktie: Analysten optimistisch

Drei große Investmenthäuser bekräftigen ihre Kaufempfehlungen für Siemens Healthineers – trotz angekündigter Schwäche im ersten Quartal. Die Kursziele liegen teils 30 Prozent über dem aktuellen Niveau. Stehen Anleger vor einer Einstiegschance oder unterschätzen die Experten die kurzfristigen Risiken?

Die wichtigsten Fakten:

• Jefferies bestätigt "Buy" mit Kursziel 60 Euro (+34% Potenzial)
• Barclays hält "Overweight" bei Kursziel 61 Euro
• RBC setzt auf "Outperform" mit Ziel 55 Euro
• Alle drei warnen vor schwachem Q1-Start ins Geschäftsjahr
• Aktie notiert bei 44,67 Euro, Jahresverlust rund 12,5%

Dreifacher Rückenwind trotz Dämpfer

Jefferies-Analyst Julien Dormois lieferte am Freitag den stärksten Impuls. Seine Kaufempfehlung bleibt bestehen, das Kursziel von 60 Euro signalisiert erhebliches Aufwärtspotenzial. Gleichzeitig nimmt er kurzfristig Wind aus den Segeln: Das erste Geschäftsquartal werde "langsam" anlaufen, Umsatz und Ergebnis blieben zunächst hinter den anteiligen Jahreszielen zurück.

Barclays senkte das Kursziel minimal von 61,50 auf 61 Euro, hält aber am "Overweight"-Rating fest. Die britische Bank bewertet Siemens Healthineers weiterhin als eine der überzeugendsten Investment-Storys im europäischen Medizintechniksektor. RBC komplettiert den positiven Chor mit "Outperform" und einem Kursziel von 55 Euro.

Marktposition versus Börsenbewertung

Die Diskrepanz zwischen fundamentaler Stärke und Kursentwicklung ist erheblich. Der Konzern dominiert Schlüsselbereiche wie bildgebende Verfahren und Krebstherapie, verlor aber seit Jahresanfang rund zwölf Prozent an Wert.

Die Warnung vor einem schwachen Quartalsstart überrascht Branchenkenner nicht. Budgetfreigaben in Gesundheitssystemen gewinnen erfahrungsgemäß erst im Jahresverlauf an Fahrt. Dass Analysten trotzdem an hohen Kurszielen festhalten, deutet auf Vertrauen in die Gesamtjahresprognose hin: Umsatzwachstum von fünf bis sechs Prozent, bereinigtes Ergebnis je Aktie zwischen 2,20 und 2,40 Euro.

Februar wird zur Bewährungsprobe

Die Quartalszahlen Anfang Februar 2026 werden entscheidend. Das Management muss nachweisen, dass der verhaltene Start tatsächlich nur saisonal bedingt ist und die Jahresziele nicht gefährdet. Kann die Aktie bis dahin die Marke von 45 Euro halten, könnte das geschlossene Analystenurteil eine Basis für Erholung im ersten Quartal schaffen.