Siemens Energy Aktie: US-Schock belastet
Ein politisches Erdbeben in den USA lässt Anleger aufschrecken. Die Trump-Administration greift massiv in den Markt für Erneuerbare Energien ein und friert laufende Leasing-Verträge für Offshore-Windprojekte mit sofortiger Wirkung ein. Für den DAX-Konzern steht viel auf dem Spiel: Die gerade erst begonnene Erholung der Wind-Sparte trifft auf unerwartete regulatorische Hürden. Ist die langfristige Wachstumsstory damit akut gefährdet?
Die Fakten im Überblick
- Aktueller Kurs: 119,35 Euro (Schlusskurs Gestern).
- Der Auslöser: US-Regierung stoppt Pachtverträge für fünf Offshore-Windparks aus "Sicherheitsgründen".
- Operative Folgen: Installationen beim Großprojekt "Coastal Virginia" sind direkt betroffen.
- Rückschlag in Indien: Tochtergesellschaft verliert Großauftrag an GE Vernova.
- Analysten-Konsens: JPMorgan bestätigt trotz Gegenwind das Kursziel von 160 Euro.
Politischer Baustopp trifft Wind-Sparte
Der zentrale Belastungsfaktor ist eine Anordnung der US-Regierung vom 22. Dezember. Unter Berufung auf "nationale Sicherheitserwägungen" und Bedenken des Pentagons bezüglich militärischer Radarsysteme wurden Leasing-Verträge an der US-Ostküste ausgesetzt. Dieser Schritt trifft die Tochter Siemens Gamesa empfindlich, die fest in die Lieferketten dieser Infrastrukturprojekte eingebunden ist.
Besonders brisant ist das Timing: Erst am Wochenende startete der Versorger Dominion Energy mit der Installation von 176 Turbinen für das Projekt "Coastal Virginia Offshore Wind". Der verhängte Stopp erzeugt massive Unsicherheit über den Zeitplan und die Umsatzrealisierung in den Sparten Grid Technologies und Wind Power. Angesichts eines extrem hohen RSI von 85,4 war der Titel bereits technisch überhitzt, doch diese fundamentale Bremse wiegt schwerer als eine reine technische Korrektur.
Auftragsschwund in Indien
Neben den Problemen in den USA sorgt eine Niederlage in Indien für Unruhe. Die separat gelistete Tochtergesellschaft Siemens Energy India verlor einen prestigeträchtigen Auftrag für Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HVDC) an den Konkurrenten GE Vernova.
Der entgangene Vertragswert wird auf bis zu 100 Milliarden Rupien geschätzt. Dass Siemens Energy in einem solch entscheidenden Wachstumsmarkt das Nachsehen hat, wirft Fragen zur Wettbewerbsfähigkeit bei kommenden Großausschreibungen auf. Der Markt reagierte prompt mit Abgaben bei der indischen Tochter, was den Druck auf den Mutterkonzern zusätzlich erhöht.
Analysten bleiben optimistisch
Trotz der politischen Störfeuer bewerten Experten die Lage differenziert. Die US-Bank JPMorgan bestätigte gestern ihr "Overweight"-Rating und hält unverändert am Kursziel von 160 Euro fest. Dies würde vom aktuellen Niveau aus noch immer ein Potenzial von über 30 Prozent bedeuten.
Auch Jefferies sieht die strukturellen Treiber intakt. Der massive Ausbau der Stromnetze und der Energiehunger durch KI-Rechenzentren bleiben langfristig bestehen und dürften die Auftragsbücher füllen. Mit einem Plus von über 136 Prozent seit Jahresanfang hat die Aktie zudem ein komfortables Polster aufgebaut, um kurzfristige Volatilität abzufedern.
Fazit: Rechtsstreit entscheidet über Trend
Die kurzfristige Unsicherheit dominiert das Geschehen. Solange unklar ist, ob der Baustopp in den USA durch angekündigten Widerstand der betroffenen Bundesstaaten gekippt werden kann, dürfte die Aktie eine Konsolidierung durchlaufen. Technisch könnte der Bereich um den 50-Tage-Durchschnitt bei 111,72 Euro als erste Auffanglinie dienen. Erst rechtliche Klarheit über die Fortführung der US-Projekte wird den Weg für eine Wiederaufnahme des Aufwärtstrends freimachen.
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