Es klingt paradox: Das Management kündigt ein milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm an, stellt die erste Dividende seit der Abspaltung in Aussicht und hebt die Prognosen an – doch die Anleger flüchten scharenweise. Nach einer phänomenalen Rallye und neuen Rekordhochs brach der Kurs am Freitag um über 10 Prozent ein. Handelt es sich bei diesem brutalen „Sell-the-News“-Szenario um das Ende der Fahnenstange oder bietet die Panik eine seltene Einstiegschance?

Milliarden-Geschenke verpuffen wirkungslos

Rein fundamental lieferte der Kapitalmarkttag genau das, worauf Bullen gehofft hatten. Das Management untermauerte seine Zuversicht mit konkreten Maßnahmen, die eigentlich den Kurs treiben sollten:

  • Massiver Rückkauf: Bis zum Geschäftsjahr 2028 sollen eigene Aktien im Volumen von bis zu 6 Milliarden Euro zurückgekauft werden.
  • Dividenden-Comeback: Mit einem Vorschlag von 0,70 Euro je Aktie kehrt der Konzern zur Gewinnausschüttung zurück – ein starkes Signal für die gesundete Bilanz.
  • Ziele angehoben: Die Wachstumsprognosen für 2028 wurden nach oben korrigiert, getrieben durch den Boom bei Netzinfrastruktur und KI-Rechenzentren.

Doch an der Börse wird die Zukunft gehandelt, und hier scheinen viele Marktteilnehmer ihre Gewinne lieber ins Trockene zu bringen, als auf die langfristige Wirkung dieser Maßnahmen zu warten.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Siemens Energy?

Überhitzung fordert ihren Tribut

Der heftige Rücksetzer kommt nicht aus dem Nichts. Mit einem Plus von über 107 Prozent seit Jahresanfang gehörte der Titel zu den absoluten Highflyern im DAX. Eine solche Performance weckt Begehrlichkeiten zur Gewinnmitnahme, sobald gute Nachrichten offiziell bestätigt sind.

Technisch war die Situation extrem angespannt. Der Relative Strength Index (RSI) notiert aktuell bei 85,4 – ein Wert, der immer noch auf eine massive Überhitzung hindeutet. Dass der Kurs nun bei 104,50 Euro notiert und damit fast punktgenau auf den 50-Tage-Durchschnitt (104,55 Euro) zurückgefallen ist, zeigt die Brisanz der Lage. Hier entscheidet sich kurzfristig, ob die Unterstützung hält oder der Abverkauf weitergeht.

Analysten bleiben entspannt: Kursziel 134 Euro

Während Privatanleger nervös reagieren, bewerten Profis den Rücksetzer nüchterner. Das Analysehaus Jefferies bestätigte heute seine Kaufempfehlung und hält an dem Kursziel von 134 Euro fest. Analyst Lucas Ferhani sieht in den Ankündigungen des Kapitalmarkttags eine Bestätigung der langfristigen Wachstumstrends, insbesondere im margenstarken Servicegeschäft. Die Kapitalrückführung an die Aktionäre sei der logische nächste Schritt in der Sanierung des Energieriesen.

Fazit: Der Kampf um die 100 Euro

Die Karten werden neu gemischt. Der Markt testet nun die Nervenstärke der Investoren. Sollte die psychologisch wichtige Marke von 100 Euro halten, dürfte der aktuelle Rutsch als gesunde Bereinigung in die Geschichte eingehen. Bricht dieser Boden jedoch weg, droht eine Ausweitung der Korrektur. Anleger sollten die Stabilisierung abwarten, bevor sie ins fallende Messer greifen.

Siemens Energy-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Siemens Energy-Analyse vom 24. November liefert die Antwort:

Die neusten Siemens Energy-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Siemens Energy-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 24. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Siemens Energy: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...