Siemens Aktie: Zielscheibe USA
Siemens befindet sich in einer riskanten Zwickmühle. Während die Mobility-Sparte mit einem neuen Großauftrag operative Stärke demonstriert, zieht am wichtigsten Absatzmarkt ein politisches Gewitter auf. Der US-Handelsbeauftragte hat den deutschen Industrieriesen explizit als Ziel für mögliche Vergeltungsmaßnahmen benannt – ein Szenario, das die starke Jahresperformance gefährden könnte.
- Schlusskurs: 238,00 €
- Performance YTD: +26,23 %
- Abstand zum 52-Wochen-Hoch: -5,82 %
- Volatilität (30 Tage): 19,69 %
Washington erhöht den Druck
Die Stimmung rund um den Münchner Technologiekonzern wird durch geopolitische Spannungen getrübt. Hintergrund ist ein eskalierender Streit zwischen den USA und der Europäischen Union über die Regulierung amerikanischer Tech-Plattformen. Jamieson Greer, der US-Handelsbeauftragte, nutzte die Plattform X am Dienstagabend für eine deutliche Warnung, die über diplomatische Standardfloskeln hinausgeht.
Greer drohte nicht nur allgemein mit Zöllen, sondern nannte konkrete europäische Profiteure des offenen US-Marktes. Neben Namen wie Spotify tauchte auch Siemens explizit auf der Liste potenzieller Ziele für Gegenmaßnahmen auf. Für Anleger ist diese namentliche Nennung ein Warnsignal. Da die USA der bedeutendste Einzelmarkt für Siemens sind, würden protektionistische Hürden oder Strafzölle die Umsatzprognosen direkt treffen. Der Markt reagierte verhalten nervös auf die Nachricht; die Aktie notiert mit 238,00 Euro rund 6 Prozent unter ihrem Jahreshoch.
Operativer Erfolg in Westfalen
Dass die fundamentale Geschichte bei Siemens intakt ist, bewies fast zeitgleich eine Meldung vom Dienstag. Die Bahnsparte konnte einen umfangreichen Auftrag des Zweckverbands Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) verbuchen. Bestellt wurden 61 Batteriezüge des Typs Mireo Plus B, die ab Dezember 2029 Dieselzüge auf nicht elektrifizierten Strecken ersetzen sollen.
Die Details zum Deal:
* Umfang: Lieferung von 61 batterieelektrischen Triebzügen.
* Struktur: Finanzierung über ein Leasingmodell mit Rock Rail.
* Marktposition: Es handelt sich um die zweitgrößte Batteriezug-Flotte Deutschlands.
Dieser Abschluss unterstreicht die Technologieführerschaft im Bereich nachhaltige Mobilität und zeigt, dass das Europageschäft unabhängig von transatlantischen Störfeuern robust läuft.
Aktienrückkauf als Stabilisator
Trotz der politischen Wolken am Horizont stützt das Management den Kurs aktiv. Das laufende Aktienrückkaufprogramm wird konsequent fortgesetzt. Allein in der Woche bis zum 14. Dezember investierte der Konzern rund 84,8 Millionen Euro in eigene Papiere und zog dabei über 362.000 Aktien aus dem Verkehr. Diese kontinuierliche Nachfrage fungiert als wichtiger Boden, besonders in Phasen externer Unsicherheit.
Die aktuelle Bewertung spiegelt somit ein Spannungsfeld wider: Auf der einen Seite stehen solide Auftragsbücher und eine starke Jahresperformance von über 26 Prozent, auf der anderen Seite das unkalkulierbare Risiko aus Washington. Solange es bei verbalen Drohungen bleibt, dürften die starken Fundamentaldaten den Kurs stützen. Sollte die US-Regierung jedoch konkrete Zölle gegen Siemens verhängen, müssten Anleger mit einer spürbaren Korrektur der Gewinnerwartungen rechnen.
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