Der Technologiegigant Siemens präsentiert sich als gespaltene Persönlichkeit. Während die Aktie mit einem Plus von 22% seit Jahresanfang glänzt, offenbart das jüngste Quartal eine alarmierende Schwäche im eigentlich zukunftsträchtigsten Geschäftsbereich. Kann der Konzern seine Digital-Probleme lösen, bevor die aktuellen Erfolge in anderen Sparten verblassen?

Digital Industries: Der wunde Punkt

Das Herzstück von Siemens schlägt immer schwächer: Die Sparte Digital Industries, eigentlich der Margen- und Innovationstreiber des Konzerns, verzeichnete im dritten Quartal sowohl Umsatz- als auch Ergebnisrückgänge. Besonders brisant:

  • Die Erholung fällt laut Management "weniger dynamisch aus als erwartet"
  • Restrukturierungsmaßnahmen belasten zusätzlich
  • Strategische Bedeutung des Segments macht die Schwäche besonders riskant

"Das ist mehr als nur eine Delle", kommentiert ein Marktbeobachter. "Hier geht es um die langfristige Wachstumsstory des gesamten Konzerns."

Mobility und Smart Infrastructure als Retter in der Not

Dass Siemens dennoch ein Umsatzplus von 5% auf 19,4 Milliarden Euro und einen Nettogewinn von 2,2 Milliarden Euro (+5%) vorweisen kann, verdankt der Konzern vor allem zwei Bereichen:

  1. Mobility: Die Bahntechnik-Sparte katapultierte den Auftragseingang um satte 25% auf 24,7 Milliarden Euro – angetrieben von Mega-Projekten weltweit.
  2. Smart Infrastructure: Ein Boom bei Rechenzentren bescherte hier ein Umsatzplus von 9%.

Doch diese Erfolge wirken wie ein Pflaster auf einer klaffenden Wunde. Sie können die strategische Bedeutung des Digitalgeschäfts nicht ersetzen, sondern nur Zeit erkaufen.

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Analysten skeptisch trotz Kursziel-Anhebung

Die Deutsche Bank Research fasst die ambivalente Lage prägnant zusammen: Zwar wurde das Kursziel am 12. August leicht auf 220 Euro angehoben, doch die "Hold"-Einstufung blieb bestehen. Begründung:

  • Auftragserholung weniger robust als erwartet
  • Verhaltene Marktbedingungen in Europa
  • Strukturelle Herausforderungen im Kerngeschäft

Mit einem aktuellen Kurs von 230,30 Euro (-0,95% am Tag) bewegt sich die Aktie nur knapp unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 239,70 Euro. Doch die fundamentale Zerrissenheit des Konzerns könnte diesen Höhenflug bald beenden. Die entscheidende Frage bleibt: Schafft Siemens die Wende im Digitalgeschäft, bevor die aktuellen Zugpferde an Schwung verlieren?

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