Eine Senkung des Kursziels klingt zunächst nach einem Warnsignal, doch bei Siemens lohnt sich der Blick hinter die Kulissen. Die Investmentbank Jefferies hat ihre Erwartungen für den Münchner Industriegiganten zwar korrigiert, hält aber unbeirrt an der Kaufempfehlung fest. Im Zentrum der Analyse steht nicht etwa operative Schwäche, sondern ein strategischer Befreiungsschlag, der das Gesicht des Konzerns dauerhaft verändern könnte. Plant Siemens den endgültigen Abschied von seiner Medizintechnik-Sparte?

Befreiungsschlag durch Abspaltung?

Jefferies-Analyst Rizk Maidi skizziert einen klaren Fahrplan für die Zukunft des DAX-Konzerns. Er erwartet, dass Siemens seinen Anteil an der Tochter Siemens Healthineers von aktuell rund 67 Prozent auf unter 60 Prozent drücken wird. Dieser Schritt gilt als Vorbereitung für eine direkte Abspaltung. Das Ziel ist die Schaffung eines schlankeren, hochspezialisierten Unternehmens, das sich voll auf seine einzigartige KI-Industrieplattform konzentrieren kann.

Parallel dazu läuft die Software-Offensive auf Hochtouren. Bis zum Jahr 2030 soll Software die Hälfte der Umsätze in der Sparte Digital Industries ausmachen – ein massiver Wandel vom klassischen Maschinenbauer zum Tech-Konzern. Gelingt dieser Schwenk, traut Jefferies dem Unternehmen ab 2026 ein zweistelliges Gewinnwachstum zu, das die Konkurrenz deutlich in den Schatten stellen könnte.

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Die zentralen Punkte der Analyse im Überblick:

  • Neues Kursziel: 277 Euro (gesenkt von 291 Euro)
  • Rating: "Buy" bestätigt
  • Strategie: Healthineers-Anteil soll unter 60 % sinken
  • Transformation: Software-Anteil in der Industriesparte auf 50 % bis 2030 geplant

Gegenwind drückt die Bewertung

Warum aber die Senkung des Kursziels, wenn die Aussichten so rosig erscheinen? Hier bremsen kurzfristige Realitäten die langfristige Vision. Währungseffekte, höhere Ausgaben und Integrationskosten drückten zuletzt auf die Margen und zwangen die Analysten zu einer Anpassung der Gewinnprognosen.

Diese Belastungsfaktoren spiegeln sich auch im Kursverlauf wider. Die Aktie musste in den letzten 30 Tagen rund 9 Prozent abgeben und notiert aktuell bei 220,90 Euro. Damit hat sich der Titel deutlich von seinem 52-Wochen-Hoch bei 252,70 Euro entfernt. Der Markt preist die operativen Herausforderungen derzeit stark ein, was den Abstand zum neuen Kursziel von 277 Euro jedoch vergrößert und potenzielles Aufholpotenzial schafft.

Trotz der "gemischten Reaktionen" auf die jüngsten Quartalszahlen bleibt Siemens für die Experten eine Kernposition im Industriesektor. Die Kombination aus digitaler Transformation und der geplanten Entflechtung des Konglomerats bietet Fantasie. Anleger stehen nun vor der entscheidenden Frage: Ist die aktuelle Schwächephase der ideale Einstiegszeitpunkt für die langfristige KI-Story?

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