Die Siemens-Aktie verlor am Donnerstag über 5 Prozent und sackte auf 237,25 Euro ab. Der Auslöser? Die angekündigte Abspaltung von Siemens Healthineers kombiniert mit den vorgelegten Jahreszahlen sorgte für Ernüchterung bei den Anlegern. Dabei hatte die Aktie zuvor drei Tage in Folge neue historische Höchststände erklommen.

Was steckt hinter der Healthineers-Trennung?

Siemens will sich von seiner Medizintechniktochter trennen – und das in mehreren Schritten. Zunächst sollen 30 Prozent der aktuell rund 67 Prozent umfassenden Beteiligung vorzugsweise als Direktabspaltung an die Siemens-Aktionäre gehen. Mittelfristig strebt der Konzern eine Reduzierung auf eine reine Finanzbeteiligung an – Presseberichten zufolge unter 20 Prozent.

Doch der Zeitplan enttäuscht: Die Komplexität des Deals erfordert die Zustimmung der Aktionäre beider Unternehmen. Details will Siemens erst im zweiten Quartal 2026 präsentieren, die vollständige Entkonsolidierung dürfte sich bis Februar 2027 hinziehen. Zu lange für viele Investoren, die auf eine schnellere Lösung gehofft hatten.

Bei Kursen um 45 Euro pro Healthineers-Aktie beträgt der Wert der gesamten Siemens-Beteiligung rund 34 Milliarden Euro. Die Healthineers-Aktie selbst verlor 2,3 Prozent auf 43,80 Euro und liegt im laufenden Jahr bereits 14,5 Prozent im Minus.

Rekordgewinn – aber schwacher Ausblick?

Dabei lieferte Siemens im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024/25 (per Ende September) eigentlich ein Ausrufezeichen: Der Nettogewinn kletterte um 16 Prozent auf 10,4 Milliarden Euro – der dritte Rekord in Folge. Sowohl Auftragseingang als auch Umsatz legten im mittleren einstelligen Prozentbereich zu.

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Das Wachstum verdankt der Konzern vor allem der Sparte Smart Infrastructure, einem milliardenschweren Sondereffekt aus dem Innomotics-Verkauf im ersten Quartal und einer Erholung bei Digital Industries im Schlussquartal. Die zuvor schwächelnde Automatisierungstechnik konnte wieder leicht zulegen.

Für das laufende Geschäftsjahr 2025/26 erwartet Siemens ein vergleichbares Umsatzwachstum von 6 bis 8 Prozent. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll auf 10,40 bis 11 Euro steigen – nach 10,31 Euro im Vorjahr. Doch Vorsicht: Negative Währungseffekte, insbesondere durch den schwachen US-Dollar, dürften mit 0,70 bis 0,80 Euro je Aktie belasten.

Digitalgeschäft als Wachstumstreiber

Konzernchef Roland Busch setzt große Hoffnungen auf das Digitalgeschäft. Bis 2030 soll dieses jährlich um durchschnittlich 15 Prozent wachsen und die Umsätze von 9,4 Milliarden Euro im vergangenen Jahr verdoppeln. Eine Milliarde Euro will Siemens in den nächsten drei Jahren in KI-Anwendungen investieren – Schwerpunkte sind die USA, China und Indien.

Parallel dazu verstärkte Siemens seine Zusammenarbeit mit Tech-Riesen: Am 13. November kündigte der Konzern eine Partnerschaft mit Siemens Grid Software an, um mit IFS.ai die intelligente, autonome Netzinfrastruktur von morgen zu gestalten. Auch die Kooperationen mit Anthropic, Boston Dynamics und dem Robotik-Hersteller 1X Technologies zeigen die strategische Ausrichtung auf industrielle KI-Anwendungen.

Analysten gespalten

Die Reaktionen der Analysten fielen gemischt aus. JPMorgan-Experte Phil Buller lobte zwar das starke Industriegeschäft und den rekordhohen freien Cashflow, kritisierte aber das Fehlen konkreter Margenziele für Digital Industries. RBC-Analyst Mark Fielding nannte die Erwartungen für 2025/26 "durchwachsen".

Jefferies hingegen bekräftigte das "Buy"-Rating mit Kursziel 291 Euro – trotz der etwas unter den Erwartungen liegenden 30-Prozent-Abspaltung bei Healthineers. Die mittelfristige Prognose wurde angehoben: Siemens rechnet nun mit einem vergleichbaren Umsatzwachstum von 6 bis 9 Prozent – nach zuvor 5 bis 7 Prozent.

Bleibt die Frage: Ist der Kursrückschlag eine Chance oder ein Warnsignal? Die nächsten Quartale werden zeigen, ob die digitale Transformation und die KI-Offensive die Healthineers-Trennung kompensieren können.

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