Siemens Aktie: Healthineers-Milliarden für Aktionäre
Siemens dreht an der großen Strategie-Schraube. Der Münchner Technologiekonzern will sich von seiner Mehrheit an der Medizintechnik-Tochter Healthineers trennen – und das auf ungewöhnlichem Weg. Rund 30 Prozent der Anteile im Wert von etwa 15 Milliarden Euro sollen direkt an die Siemens-Aktionäre gehen. Eine Direktabspaltung nennt sich das Manöver.
Derzeit hält Siemens noch gut zwei Drittel an Healthineers. Das bindet nicht nur Kapital, sondern zwingt die Münchner auch zur Vollkonsolidierung der Erlanger Tochter in ihrer Bilanz. Genau das will Konzernchef Roland Busch ändern. Mit dem Schritt konzentriere sich Siemens auf ein "hochgradig synergetisches" Portfolio, so der CEO. Klartext: Healthineers passt technologisch nicht mehr ins Kerngeschäft.
Die Details sollen bis zum zweiten Quartal 2026 stehen. Dann müssen sowohl die Siemens- als auch die Healthineers-Aktionäre dem Plan zustimmen. Mittelfristig will Siemens die Beteiligung auf eine reine Finanzbeteiligung reduzieren – also nur noch eine Minderheit halten.
Doppelter Paukenschlag aus München
Doch damit nicht genug. Parallel verkündete der Aufsichtsrat personelle Weichenstellungen. Veronika Bienert, aktuell im Vorstand für Financial Services, Real Estate und Global Business Services zuständig, soll 2026 neue Finanzchefin werden. Sie löst Ralf Thomas ab, der seit über zehn Jahren das Finanzressort führt.
Der genaue Zeitpunkt steht noch nicht fest. Thomas' Bestellung läuft bis Mitte Dezember 2026, die Übergabe soll nach einer "sorgfältigen Übergangsphase" erfolgen. Ganz los wird Siemens den Finanzprofi nicht: Thomas soll weiter den Aufsichtsrat bei Healthineers führen.
Gleichzeitig verlängerte der Aufsichtsrat die Verträge von Bienert und Peter Körte vorzeitig um fünf Jahre – ab April 2026. Ein klares Signal für Kontinuität in der Führungsriege.
Was sagen die Arbeitnehmer?
Die IG Metall und der Betriebsrat tragen die Trennung mit – wenn auch nicht leichtfertig. "Letztlich konsequent", nennt es Jürgen Kerner, zweiter Vorsitzender der IG Metall. Healthineers passe "auf Dauer nicht wirklich" zu den Kernelementen Digital Industries, Smart Infrastructure und Mobility.
Entscheidend waren für die Arbeitnehmerseite die Zusagen: Tarifbindung bleibt, Standorte und Jobs sind gesichert, die Unternehmenszentrale bleibt in Deutschland. Nur mit diesen Bedingungen sei die Trennung tragbar gewesen.
Healthineers: Eigenständig stärker?
Seit März 2018 ist Healthineers an der Börse, Siemens behielt aber stets die komfortable Mehrheit. Zu aktuellen Kursen um 45 Euro wäre der gesamte Siemens-Anteil rund 34 Milliarden Euro wert. Die Erlanger, geführt von CEO Bernd Montag, gehören zu den weltgrößten Herstellern von Medizintechnik – von Kernspin- und Computertomografen bis hin zu Labordiagnostik.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr steuerte Healthineers knapp 2,2 Milliarden Euro Gewinn bei. Doch die Synergien mit dem Mutterkonzern? Fehlanzeige. Investoren forderten längst eine komplette Trennung. Siemens hat in diesem Jahr bereits Healthineers-Anteile verkauft, um Übernahmen zu finanzieren.
Die Börse belohnte die Nachricht: Auf Tradegate legte die Siemens-Aktie rund 1,4 Prozent zu. Offenbar kommt der Strategieschwenk gut an bei den Anlegern.
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