Siemens Aktie: Umweltziele erreicht!

Ein Aufsichtsrat veräußert Anteile im Wert von über 27.000 Euro, während der DAX-Konzern vom Erfolg des Schweizer Konkurrenten ABB profitiert. Wie passt das zusammen?

Oliver Hartmann, Aufsichtsrat bei Siemens, hat am 15. Oktober Aktien im Wert von 27.367 Euro verkauft. Der Verkaufspreis lag bei 240,17 Euro je Anteilsschein - doch die Transaktion war alles andere als eine Flucht aus der Position. Hartmann hatte die 240 Aktien zuvor als kostenlose Jubiläumsaktien für seine langjährige Betriebszugehörigkeit erhalten. Der sofortige Verkauf diente lediglich der Begleichung seiner Steuerschuld.

ABB zieht Siemens mit nach oben

Während sich Anleger noch Gedanken über die Insider-Verkäufe machen könnten, sorgt ein anderes Ereignis für deutlich mehr Auftrieb bei der Siemens-Aktie. Der Schweizer Industriekonzern ABB hat am Donnerstag mit Rekordquartalszahlen überrascht und kletterte um fünf Prozent auf ein neues Allzeithoch.

Mit einem Umsatzplus von elf Prozent auf 9,08 Milliarden Dollar - bereinigt um Sondereffekte sogar neun Prozent - demonstriert ABB die Stärke des Industriesektors. Noch wichtiger für Anleger: Auch die Profitabilität des Schweizer Konzerns legte zu. Diese Nachricht wirkt wie ein Katalysator für die gesamte Branche.

Konkurrenz als Kurstreiber

Das Erfolgsrezept ist simpel: Wenn der direkte Konkurrent glänzende Zahlen vorlegt, profitiert auch Siemens von der verbesserten Sektorstimmung. Die Märkte interpretieren ABBs starke Performance als Zeichen für eine robuste Nachfrage nach Industrieausrüstung und Automatisierungstechnik - Bereiche, in denen beide Konzerne stark aufgestellt sind.

Der zeitgleiche Insider-Verkauf bei Siemens verliert vor diesem Hintergrund deutlich an Brisanz. Schließlich handelte es sich um einen routinemäßigen Steuerverkauf im Rahmen des Mitarbeiterprogramms, nicht um eine strategische Positionsreduzierung eines informierten Insiders.