Siemens bereitet einen spektakulären Schachzug vor: Der Münchener Konzern erwägt die Abspaltung seiner milliardenschweren Mehrheitsbeteiligung an Siemens Healthineers. Statt weiterer klassischer Verkäufe könnte diesmal eine steueroptimierte Komplettabspaltung als Dividende an die Aktionäre kommen. Doch was steckt wirklich hinter dieser strategischen Kehrtwende?

Healthineers wird zur Finanzierungsmaschine

Die Pläne sind alles andere als zufällig. Siemens hat in diesem Jahr bereits 15 Milliarden US-Dollar für Akquisitionen ausgegeben – eine Summe, die selbst für den Tech-Riesen außergewöhnlich ist. Besonders der Softwarebereich steht im Fokus: Nach der 5,1-Milliarden-Dollar-Übernahme von Dotmatics soll nun Altair folgen.

Die Fakten zur aktuellen Beteiligung:
• 71 Prozent hält Siemens noch an Healthineers
• Ursprünglich waren es 85 Prozent beim Börsengang 2018
• Allein 2025 bereits zwei Verkaufsrunden mit 1,45 Milliarden Euro Erlös
• Komplette Abspaltung könnte bis zu 12 Monate dauern

CEO Roland Busch hatte schon früh signalisiert, dass weitere Healthineers-Verkäufe zur Akquisitionsfinanzierung kommen könnten. Doch eine steuerfreie Abspaltung wäre ein deutlich eleganterer Weg als weitere direkte Marktverkäufe.

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Morgan Stanley warnt vor Kursdruck

Die Reaktionen der Analysten fallen gemischt aus. Während Barclays verschiedene Szenarien durchspielt, stufte Morgan Stanley Siemens Healthineers direkt von "Overweight" auf "Equal Weight" herab und senkte das Kursziel drastisch von 62 auf 53 Euro. Die Befürchtung: Weitere Anteilsverkäufe könnten den Kurs belasten.

Besonders brisant wird es, falls Siemens unter die Kontrollschwelle von 49 Prozent rutscht. Dann müsste Healthineers seine 13,9 Milliarden Euro schweren Kredite refinanzieren – und das könnte teuer werden. Barclays schätzt die Mehrkosten auf bis zu 125 Millionen Euro jährlich.

Capital Markets Day bringt Klarheit

Am 13. November wird Siemens am Capital Markets Day Farbe bekennen. Die Entscheidung über die Healthineers-Zukunft dürfte dann fallen – nur vier Tage vor dem eigenen Investorentag der Medizintechnik-Tochter. Ein Timing, das kein Zufall ist.

Mit der Abspaltung würde Siemens seinen Fokus endgültig auf die Kernbereiche Digitale Industrien, Smart Infrastructure und Mobilität schärfen. Die zusätzliche finanzielle Flexibilität könnte dem Konzern helfen, seine Position im boomenden Markt für Industriesoftware und KI-Anwendungen weiter auszubauen – ohne dabei auf teure Fremdfinanzierung angewiesen zu sein.

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