Sechs Jahre nach dem Millionen-Flop mit dem Robotersystem von Corindus wagt sich Siemens Healthineers wieder auf gefährliches Terrain. Diesmal soll eine Partnerschaft mit dem US-Konzern Stryker die Schlaganfalltherapie revolutionieren – durch ein hochinnovatives Robotersystem für neurovaskuläre Eingriffe. Doch kann der Technologiekonzern aus München diesmal von seinen teuren Fehlern lernen? Oder droht erneut ein kostspieliger Rückschlag?

Neuer Anlauf nach Millionen-Debakel

Die gestern verkündete strategische Allianz zwischen Siemens Healthineers und Stryker liest sich zunächst vielversprechend: Ein integriertes "Ökosystem aus Bildführung, Robotik und Implantaten" soll bei der Behandlung von Schlaganfällen und Aneurysmen zum Einsatz kommen. Die Kombination aus Siemens' Stärke in der bildgebenden Diagnostik und Strykers Expertise bei medizinischen Implanten klingt nach einer perfekten Ergänzung.

Doch die Vergangenheit mahnt zur Vorsicht. Vor rund sechs Jahren hatte Siemens bereits die Präzisionsroboter-Plattform von Corindus übernommen – mit großen Ambitionen für Herzkatheter-Eingriffe. Das System konnte sich jedoch im klinischen Alltag nicht durchsetzen und wurde schließlich eingestellt. Ein teurer Lerneffekt für den Konzern.

Zweite Chance im Milliardenmarkt

Der Markt für robotergestützte, minimalinvasive Eingriffe gilt als einer der vielversprechendsten Sektoren der Medizintechnik. Erfolgreiche Innovationen versprechen nicht nur bessere Behandlungsergebnisse, sondern auch nachhaltige und profitable Geschäftsmodelle.

Die wichtigsten Fakten der neuen Partnerschaft:
- Fokus auf neurovaskuläre Eingriffe (Schlaganfall/Aneurysmen)
- Integration von Bildgebung, Robotik und Implantaten
- Leitung durch Carsten Bertram, Chef des Bereichs Advanced Therapies
- Strategische Neuausrichtung nach Corindus-Flop

Die neue Kooperation wird als schlagkräftigerer Ansatz bewertet, da sie auf die spezialisierten Kompetenzen beider Partner setzt. Während Corindus ein eher isoliertes System war, verspricht die Stryker-Allianz eine umfassendere Lösung.

Konzernstrategie: Alles auf Zukunftsmärkte

Die Robotik-Initiative fügt sich nahtlos in CEO Roland Buschs Strategie ein, Siemens als fokussiertes Technologieunternehmen zu positionieren. Der Konzernumbau zielt auf wachstums- und margenstarke Bereiche wie Digitalisierung und Medizintechnik ab.

Zeitgleich gab Siemens die Erweiterung seines Forschungsökosystems in Österreich bekannt. Neben der TU Graz werden nun auch die TU Wien und die Montanuniversität Leoben eingebunden – ein weiterer Baustein der Innovationsoffensive.

Bewährungsprobe im November

Die nächste Bewährungsprobe steht bereits fest: Am 13. November präsentiert Siemens die Bilanz für das vierte Quartal des Geschäftsjahres 2025. Diese Zahlen werden zeigen, ob die strategische Fokussierung erste Früchte trägt.

Der Analystenkonsens bleibt mehrheitlich optimistisch – ein Vertrauensvotum für Buschs langfristige Strategie. Ob die neue Robotik-Partnerschaft diesmal mehr als nur ein teurer Hoffnungsträger wird, muss sich jedoch erst noch beweisen.

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