Siemens Aktie: Mobility-Schub
Siemens meldet zum Jahresende gleich zwei Großaufträge für die Sparte Mobility und setzt damit ein deutliches Signal im Bahn- und Infrastrukturgeschäft. Parallel zahlt sich die Altair-Übernahme im Softwarebereich schneller aus als erwartet. Wie stark trägt diese Kombination aus Hardware-Stärke und Digitalmargen den laufenden Aufwärtstrend?
Zwei Großaufträge als Rückenwind
In Asien hat der Technologiekonzern am 19. Dezember mit dem vietnamesischen Unternehmen VinSpeed eine umfassende strategische Partnerschaft geschlossen. Kern der Vereinbarung ist die Lieferung und Integration der neuen Hochgeschwindigkeitszüge des Typs „Velaro Novo“ für das geplante Nord-Süd-Netz in Vietnam.
Die Züge sind für Geschwindigkeiten bis 350 km/h ausgelegt und gelten mit Leichtbauweise und optimierter Aerodynamik als besonders effizient. Der Energieverbrauch soll um rund 30 % niedriger liegen als bei der Vorgängergeneration. Marktbeobachter sehen darin einen klaren Punktsieg gegenüber chinesischen Wettbewerbern, die in der Region traditionell stark vertreten sind.
Fast zeitgleich sicherte sich Siemens einen weiteren Auftrag im Heimatmarkt. Für das Netz Nordwestfalen (NWL) liefert der Konzern 61 akkubetriebene Züge des Typs „Mireo Plus B“. Der am 17. Dezember finalisierte Vertrag stärkt die Position im Bereich alternativer Antriebe und unterstreicht den Anspruch, den Schienenverkehr schrittweise zu dekarbonisieren.
Die wichtigsten Fakten im Überblick:
- Strategische Partnerschaft mit VinSpeed für Vietnams Nord-Süd-Hochgeschwindigkeitsnetz
- Lieferung der energieeffizienten Velaro-Novo-Züge (bis 350 km/h, ca. 30 % weniger Energieverbrauch)
- Großauftrag über 61 akkubetriebene Mireo-Plus-B-Züge für das Netz Nordwestfalen
- JPMorgan bestätigt „Overweight“ mit Kursziel 300 €
- Altair-Integration beschleunigt Synergien im Digitalgeschäft
Altair-Integration stärkt Margen
Die aktuellen Mobility-Erfolge sind eingebettet in eine breiter angelegte Transformation hin zu einem stärker softwaregetriebenen Technologiekonzern. Ein Schlüsselbaustein ist die Übernahme von Altair Engineering, die am 26. März 2025 abgeschlossen wurde.
Neun Monate nach dem Closing zeigt sich, dass die Integration des US-Softwarespezialisten weit fortgeschritten ist. Die Verknüpfung von Altairs Simulationssoftware mit der Siemens-Xcelerator-Plattform hebt die erwarteten Synergien im Bereich „Digital Twin“ schneller als ursprünglich prognostiziert.
Während der Vietnam-Deal für klassischen, langfristigen Cashflow im Projektgeschäft sorgt, verbessert die vollständig konsolidierte Altair-Sparte die Margen im digitalen Segment. Diese Kombination aus robustem Hardware-Geschäft und skalierbarer Software macht den Konzern in einem Umfeld, in dem reine Hardware-Werte häufig unter Preisdruck stehen, vergleichsweise widerstandsfähig.
Analysten und Kursbild
Unterstützung kommt auch von Analystenseite. Die US-Großbank JPMorgan bekräftigte ihr „Overweight“-Rating und hält am Kursziel von 300 Euro fest. Positiv hervorgehoben wird insbesondere die Balance zwischen dem stabilen Mobility-Geschäft und der wachsenden Software-Sparte.
An der Börse spiegelt sich dieser Mix in einer soliden Entwicklung wider. Die Aktie legte seit Jahresanfang um rund 25 % zu und schloss am Freitag bei 236,15 Euro. Damit notiert der Titel nahe am 50- und 100-Tage-Durchschnitt (jeweils knapp 235 Euro) und bleibt deutlich über der 200-Tage-Linie von 224,48 Euro. Auf Sicht von zwölf Monaten steht ein Plus von knapp 25 %, der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 252,70 Euro beträgt aktuell rund 6,5 %.
Mit einem RSI von 48,7 befindet sich der Wert im neutralen Bereich, was auf eine weder überkaufte noch überverkaufte Situation hindeutet. Die 30-Tage-Volatilität von annualisiert 16,69 % signalisiert ein moderates Schwankungsniveau für einen zyklischen Industriewert.
Ausblick: Q1-Zahlen als nächster Test
Im Februar dürfte es beim Blick in die Bücher konkret werden. Im Bericht zum ersten Quartal des Geschäftsjahres 2026 werden erstmals der volle finanzielle Beitrag der integrierten Altair-Sparte und die Anzahlungen aus dem Vietnam-Projekt sichtbar. Damit erhalten Investoren eine klarere Vorstellung, wie stark Mobility-Aufträge und Digitalgeschäft gemeinsam auf Umsatz und Margen wirken.
Charttechnisch bleibt der Bereich um 235 Euro eine wichtige Zone: Solange der Kurs darüber notiert, ist ein erneuter Anlauf in Richtung 52-Wochen-Hoch bei 252,70 Euro gut möglich. Auf der Unterseite wäre ein Rückfall in Richtung 200-Tage-Durchschnitt bei rund 224 Euro ein Signal für eine stärkere Verschnaufpause im laufenden Aufwärtstrend.
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