Siemens hat einen bedeutenden Auftrag in Vietnam an Land gezogen. Das Unternehmen wird zusammen mit dem lokalen Partner Vinspeed zwei Hochgeschwindigkeitsstrecken aufbauen. Doch während die Auftragsmaschine läuft, drohen neue Spannungen mit den USA. Die Aktie verlor am Mittwoch 0,63 Prozent auf 236 Euro.

Schlag gegen chinesische Konkurrenz

Der Auftrag aus Vietnam ist ein echter Coup. Siemens Mobility wird zwei Hochgeschwindigkeitsstrecken realisieren: Die Linie Hanoi - Quang Ninh mit 121 Kilometern und vier Stationen sowie die Linie Ben Thanh - Can Gio mit 54 Kilometern und zwei Stationen. Das Projekt umfasst die Lieferung der Velaro Novo-Züge sowie die komplette Infrastruktur inklusive Leit- und Sicherungstechnik.

Besonders brisant: Siemens setzte sich damit gegen die chinesische Konkurrenz durch. China ist seit Jahren aggressiv auf dem südostasiatischen Markt unterwegs und hatte erst 2023 in Indonesien die erste Hochgeschwindigkeitsstrecke der Region eröffnet. Dass Vietnam nun auf deutsche Technologie setzt, ist ein klares Signal. Die neuen Züge sollen rund 30 Prozent weniger Energie verbrauchen als bisherige Modelle. Im Sommer erreichte ein Velaro Novo-Testzug in Deutschland bereits über 400 km/h.

KI-Offensive auf der CES 2026

Doch Siemens plant noch größer. Am 6. Januar 2026 wird CEO Roland Busch auf der CES in Las Vegas gemeinsam mit NVIDIA-Chef Jensen Huang auftreten. Die beiden werden über die industrielle KI-Revolution sprechen und weitere Details zur strategischen Partnerschaft beider Unternehmen enthüllen. Mit dabei sind auch Führungskräfte von Microsoft, PepsiCo und Commonwealth Fusion Systems.

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Der Fokus liegt klar auf industrieller KI – von der Fabrikhalle bis zum Rechenzentrum. Busch will konkrete Anwendungsmöglichkeiten für 2026 präsentieren und zeigen, wie Siemens KI für die Industrie zugänglich macht. Gemeinsam mit AWS betreibt Siemens zudem ein Broadcast-Studio auf der CES, das live auf LinkedIn und YouTube übertragen wird.

Handelskrieg am Horizont?

Während Siemens technologisch Gas gibt, braut sich politischer Gegenwind zusammen. Der designierte US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer drohte der EU am Dienstag mit Vergeltungsmaßnahmen. Hintergrund sind EU-Geldstrafen gegen US-Tech-Konzerne, zuletzt 140 Millionen Dollar gegen Elon Musks Plattform X.

Greer listete neun europäische Unternehmen auf, die seiner Ansicht nach vom US-Marktzugang profitieren – darunter Siemens. Seine Botschaft war eindeutig: Wenn die EU weiter gegen US-Firmen vorgeht, werden die USA "alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel" einsetzen. Die EU konterte, ihre Regeln würden fair und ohne Diskriminierung für alle Unternehmen gelten.

Das Thema blieb bereits im Juli-Handelsabkommen ungelöst, das die US-Zölle auf europäische Waren auf 15 Prozent senkte. Sollte die neue Trump-Administration tatsächlich nachschärfen, könnte das für Siemens zum Problem werden. Das US-Geschäft ist für den Konzern ein wichtiger Pfeiler. Die Unsicherheit dürfte vorerst auf der Aktie lasten.

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