Zwei gegensätzliche Analystenstimmen prägen das Bild bei Siemens zum Wochenausklang. Während JPMorgan am ambitionierten Kursziel von 300 Euro festhält und die Transformation zum Tech-Konzern würdigt, sorgt eine Abstufung der Tochter Siemens Healthineers für Gegenwind. Die Deutsche Bank hat hier das Rating auf "Hold" gesenkt – mit deutlichen Folgen für die Bewertung.

Die wichtigsten Fakten:

  • JPMorgan bestätigt "Overweight" mit Kursziel 300 Euro
  • Deutsche Bank stuft Healthineers von "Buy" auf "Hold" herab
  • Kursziel für Healthineers drastisch von 57 auf 46 Euro gesenkt
  • Siemens Energy nahe Allzeithoch stützt Gesamtbewertung

Healthineers-Verkauf belastet Tochter

Die Deutsche Bank begründet ihre Skepsis mit dem geplanten Anteilsverkauf durch den Mutterkonzern. Siemens will seinen Anteil an der Medizintechnik-Sparte mittelfristig auf unter 20 Prozent reduzieren. Analyst Falko Friedrichs sieht darin einen chronischen Aktienüberhang, der das Kurspotenzial der Tochter deckelt.

Diese strategische Neuausrichtung unterstreicht den Umbau unter CEO Roland Busch. Der Konzern trennt sich schrittweise von Assets, die nicht zum Kerngeschäft der digitalen Transformation gehören.

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Software-Offensive trägt Früchte

JPMorgan honoriert vor allem die Milliarden-Übernahmen im laufenden Jahr. Mit Altair Engineering (rund 10 Milliarden US-Dollar, abgeschlossen im April) und Dotmatics (5,1 Milliarden US-Dollar, Closing im Juli) hat sich Siemens massiv im Bereich Industrial Metaverse und Life-Science-Software verstärkt.

Die Integration von Dotmatics ermöglicht dem Konzern eine Schlüsselrolle in der pharmazeutischen Forschung und Entwicklung – unabhängig von der Hardware-Sparte Healthineers. Die Analysten sehen in diesem Software-Pivot den Haupttreiber für ihr 300-Euro-Kursziel.

Energy-Beteiligung als Stabilisator

Während Healthineers kurzfristig belastet, stützt die Entwicklung bei Siemens Energy das Gesamtbild. Die Energietechnik-Tochter notiert aktuell bei rund 116 Euro und hält sich damit in Schlagdistanz zum Allzeithoch von 118,15 Euro vom 20. November. Diese Stärke kompensiert in der Sum-of-the-Parts-Betrachtung die momentane Schwäche der Medizintechnik-Sparte.

Die ersten Umsatzbeiträge der Altair- und Dotmatics-Plattformen dürften in den kommenden Quartalszahlen sichtbar werden. Kurzfristig bleibt der genaue Zeitplan des Healthineers-Aktienverkaufs der entscheidende Faktor für die Kursentwicklung.

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