Elfeinhalb Jahre lang gehörte Birgit Steinborn zu den mächtigsten Frauen im Siemens-Konzern. Jetzt legt die Chefin des Gesamtbetriebsrats überraschend ihr Amt nieder. Der Wechsel an der Spitze der Arbeitnehmervertretung kommt zu einem brisanten Zeitpunkt: Gerade erst wurden in der Automatisierungssparte Stellen abgebaut, weitere Transformationen stehen an. Was bedeutet diese Zäsur für die Zukunft des Technologiekonzerns?

Machtvakuum im Konzern?

Steinborns Nachfolger wird ihr bisheriger Stellvertreter Tobias Bäumler. Die Neubesetzung erfolgt ausgerechnet vor den anstehenden Betriebsratswahlen – ein Timing, das Fragen aufwirft. Schließlich stehen dem Konzern weitere Umstrukturierungen bevor, bei denen die Arbeitnehmervertretung traditionell ein gewichtiges Wort mitreden will.

Der Personalwechsel überschattet dabei eine Reihe durchaus positiver operativer Nachrichten aus verschiedenen Konzernbereichen.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Siemens?

Mobility-Sparte liefert ab

Siemens Mobility festigt seine Position als Technologieführer: Die Auslieferung der neuen Hochgeschwindigkeits-Vectron-Lokomotiven an die Tschechischen Bahnen hat begonnen. Bis Ende September sollen die ersten acht von insgesamt 50 bestellten Lokomotiven übergeben werden.

Besonders bemerkenswert: Die für Geschwindigkeiten von bis zu 230 km/h ausgelegten Züge machen Siemens zum weltweit ersten Anbieter dieser neuen Vectron-Generation. Das sichert nicht nur die Auslastung im Werk München-Allach, sondern unterstreicht die Innovationskraft der Sparte.

Digitalsparte mit neuen Ambitionen

Auch die Digitalisierungsaktivitäten nehmen Fahrt auf. Siemens Digital Industries Software startete gemeinsam mit Arm und der Universität Southampton eine Initiative zur Förderung europäischer Halbleiter-Talente. Ziel: Den dramatischen Fachkräftemangel in dieser Schlüsselbranche bekämpfen.

Weitere Entwicklungen der Digitalsparte:

  • Skyroot Aerospace setzt künftig auf Siemens Xcelerator-Software
  • Fokus auf digitale Transformation von Entwicklungsprozessen
  • Brückenschlag zwischen Hochschule und Industrie

Portfolio-Bereinigung schreitet voran

Der Konzern bleibt seinem Kurs der Portfoliooptimierung treu. Das britische Energiedienstleistungsgeschäft wechselt an das Unternehmen Stark – eine weitere Desinvestition zur Konzentration auf das Kerngeschäft.

Wird der Führungswechsel im Betriebsrat die laufenden Transformationsprozesse beeinflussen? Mit einem Plus von knapp 24 Prozent seit Jahresanfang zeigt sich die Aktie bislang wenig beeindruckt von den internen Umbrüchen.

Siemens-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Siemens-Analyse vom 14. August liefert die Antwort:

Die neusten Siemens-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Siemens-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 14. August erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Siemens: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...