Die großen US-Banken senken den Daumen und kappen ihre Kursziele. Eigentlich ist das ein klassisches Verkaufssignal, doch bei Siemens passiert derzeit das genaue Gegenteil. Anleger greifen beherzt zu und treiben den Kurs nach oben, völlig unbeeindruckt von den Korrekturen der Experten. Was wissen die Bullen, das in den Excel-Tabellen der Analysten noch keine Rolle spielt?

Analysten-Keule: Berechtigte Sorge?

Zum Wochenstart hagelte es gleich zwei Dämpfer von der Wall Street, die auf den ersten Blick für Unruhe sorgen müssten. Sowohl Goldman Sachs als auch Jefferies schraubten ihre Erwartungen zurück. Die Gründe klingen plausibel: Ein schwächeres viertes Quartal, belastende Währungseffekte und ein konservativer Ausblick auf das Jahr 2026.

Doch wer genauer hinsieht, erkennt das bullische Muster hinter den Schlagzeilen. Goldman-Analystin Daniela Costa strich das Ziel zwar auf 246 Euro zusammen, bleibt aber bei ihrer Kaufempfehlung. Ihr Argument: Die Ziele des Managements seien mittlerweile so vorsichtig formuliert, dass sie fast schon eine Garantie für positive Überraschungen darstellen. Ähnlich sieht es bei Jefferies aus. Trotz der Senkung auf 277 Euro wird Siemens weiterhin als Kerninvestment im Industriesektor betrachtet.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Siemens?

Die widersprüchliche Lage im Fokus:

  • Goldman Sachs: Ziel gesenkt auf 246 Euro – Rating bleibt "Buy".
  • Jefferies: Ziel korrigiert auf 277 Euro – sieht weiterhin Substanz.
  • Marktreaktion: Die Aktie zeigt relative Stärke und ignoriert die nominalen Kürzungen.

Radikaler Umbau als Kurstreiber

Was die Anleger wirklich antreibt und die aktuellen Warnungen übertüncht, ist die Phantasie hinter dem Konzernumbau. Der Plan, den Anteil an der Medizintechnik-Tochter Siemens Healthineers voraussichtlich unter die 60-Prozent-Marke zu drücken, wird am Markt als Befreiungsschlag gefeiert. Der Weg führt weg vom trägen Konglomerat hin zum hochspezialisierten Tech-Player.

Analysten wetten darauf, dass Software und KI-Plattformen künftig die Margen diktieren. Bis 2030 soll Software allein die Hälfte der Erlöse im Bereich Digital Industries ausmachen. Diese Transformation bietet eine derart starke Perspektive, dass sie den Kurs auch in Phasen konservativerer Gewinnprognosen stützt. Mit einem aktuellen Kurs von 223,30 Euro notiert das Papier stabil über dem 200-Tage-Durchschnitt, was den langfristigen Aufwärtstrend technisch untermauert.

Fazit: Qualität setzt sich durch

Auch wenn die anstehende Thanksgiving-Woche in den USA das Handelsvolumen kurzfristig austrocknen könnte: Die Botschaft des Marktes ist eindeutig. Die Kurszielsenkungen werden von Investoren als notwendige, aber harmlose Kalibrierung nach dem Kapitalmarkttag verstanden, nicht als fundamentaler Beinbruch. Solange die Transformationstory intakt ist und wichtige Marken halten, nutzen Anleger die vermeintlich schlechten Nachrichten schlichtweg als Einstiegschance.

Siemens-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Siemens-Analyse vom 24. November liefert die Antwort:

Die neusten Siemens-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Siemens-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 24. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Siemens: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...