Der Energieriese Shell vollzieht einen der größten Finanz-Management-Umschwünge der Unternehmensgeschichte. Mit der Auslagerung eines 40-Milliarden-Dollar-Pensionsportfolios an Goldman Sachs sendet der Konzern ein klares Signal: Wir konzentrieren uns auf unser Kerngeschäft und überlassen die Vermögensverwaltung den Spezialisten. Doch das ist nur ein Puzzleteil in einem weit größeren strategischen Umbau.

Goldman Sachs übernimmt Milliarden-Mandat

Shell hat Goldman Sachs Asset Management mit der Verwaltung seines internationalen Pensionsfonds im Volumen von rund 40 Milliarden Dollar beauftragt. Diese Entscheidung markiert einen der größten Outsourcing-Deals im Bereich Chief Investment Officer (OCIO) überhaupt und unterstreicht den Trend großer Konzerne, spezialisiertes Know-how für komplexe globale Märkte einzukaufen. Das Mandat umfasst Pensionsvermögen in sechs Ländern, darunter Großbritannien und Deutschland, und soll bis Ende 2025 übertragen werden.

Portfolio-Bereinigung in vollem Gange

Parallel zum Finanz-Management shakeup treibt Shell den Ausstieg aus nicht-strategischen Assets voran. Besonders bemerkenswert: Der mögliche Verkauf der 16,67%-Beteiligung am australischen North West Shelf LNG-Terminal. Hintergrund ist der Wechsel zu einem Drittparteien-Modell, das nicht mehr zu Shells integrierter Geschäftsstrategie passt.

Weitere Divestments stehen an:
- Chemie-Sparten in den USA und Europa
- Rund 1.000 Tankstellen bis Ende 2025
- Bereits abgeschlossen: Verkauf der Onshore-Ölproduktion in Nigeria

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Neue Projekte trotz Rückschlag

Während Shell sich von alten Assets trennt, erschließt der Konzern gleichzeitig neue Wachstumsfelder. Nach fast zwei Jahrzehnten kehrt das Unternehmen zurück in Angolas Ölsektor und hat vorläufige Vereinbarungen für ein Offshore-Feld im Lower Congo Basin unterzeichnet. In der Nordsee entsteht durch die Zusammenlegung mit Equinor das Joint Venture Adura, das zum größten unabhängigen Produzenten der Region aufsteigen soll.

Doch nicht alle Pläne gehen auf: Das geplante Biokraftstoff-Projekt in Rotterdam mit einer Kapazität von 820.000 Tonnen pro Jahr wurde gestoppt. Nach eingehender Prüfung sah Shell die Wettbewerbsfähigkeit nicht mehr gegeben, um Kunden bezahlbare Low-Carbon-Produkte anbieten zu können.

Der strategische Großumbau bei Shell zeigt einen Konzern im Wandel - zwischen Tradition und Zukunft, zwischen fossilen und erneuerbaren Energien. Die Aktie notiert derzeit knapp unter ihrem 50-Tage-Durchschnitt und kämpft damit um Richtungsbestätigung. Ob die umfassenden Portfolio-Anpassungen langfristig den gewünschten Erfolg bringen, wird sich an der künftigen Profitabilität und strategischen Ausrichtung zeigen.

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