Shell: Milliarden-Umschuldung und US-Power-Deal

Während die Energiewende den Markt aufmischt, setzt der Ölmulti Shell auf zwei klare Strategien: finanzielle Flexibilität und Expansion im US-Strommarkt. Mit einem milliardenschweren Schuldentausch und einer cleveren Kraftwerksübernahme positioniert sich der Konzern für die Zukunft – doch wie nachhaltig ist dieser Kurs wirklich?
$12 Milliarden Schuldentausch spült Geld in die Kassen
Anleger zeigten riesiges Interesse an Shells Umschuldungsaktion: Statt der geplanten 10 Milliarden US-Dollar wurden über 14 Milliarden an alten Anleihen angeboten – eine Überzeichnung von 40%. Das zwang den Konzern im September 2024, das Volumen auf 12 Milliarden Dollar aufzustocken. Der Clou: Shell transferierte Schulden von der niederländischen Shell International Finance zur US-Tochter Shell Finance. Dieser Schritt optimiert nicht nur die Kapitalstruktur, sondern spiegelt die wachsende Bedeutung des amerikanischen Marktes wider.
Strategischer Power-Deal sichert US-Präsenz
Im Januar 2025 vollzog Shell einen cleveren Schachzug: Die Übernahme des RISEC-Kraftwerks in Rhode Island mit 609 Megawatt Leistung. Das Besondere daran? Shell hatte bereits seit 2019 einen Energieabnahmevertrag mit der Anlage. Jetzt gehört sie ganz zum Konzern und sichert Shell langfristige Kapazitäten im deregulierten New-England-Strommarkt. Die Anlage passt perfekt in die Strategie, erneuerbare Energien auszugleichen und renditestark zu wirtschaften.
Führungsetage wird verschlankt
Im März 2025 folgte der nächste Puzzlestein: Zoë Yujnovich, Director für Integrated Gas und Upstream, verließ nach über einem Jahrzehnt das Unternehmen. CEO Wael Sawan nutzte die Gelegenheit für eine Strukturreform an der Spitze. Künftig konzentriert sich Shell auf drei Geschäftsbereiche: Integrated Gas, Upstream sowie Downstream, Renewables and Energy Solutions. Gleichzeitig gewinnt der Handelsbereich an Bedeutung – das schlagende Herz des Konzerns.
Starke Zahlen untermauern den Kurs
Die Strategie scheint aufzugehen: Die Q3-Zahlen 2024 übertrafen mit adjustierten Earnings von 6 Milliarden Dollar deutlich die Erwartungen von 5,3 Milliarden. Die operative Cashflow-Maschine spuckte 14,7 Milliarden Dollar aus. Netto-Schulden sanken auf 35,2 Milliarden, während Aktionäre mit 5,7 Milliarden an Buybacks und Dividenden belohnt wurden.
Shell demonstriert mit diesen Schritten eindrucksvoll, wie ein traditioneller Ölkonzern den Spagat zwischen heutiger Profitabilität und der Energiezukunft meistert. Die Frage bleibt: Reicht das, um im transformierenden Energiemarkt langfristig zu bestehen?
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