Der Energieriese Shell steckt in einem Dilemma: Während das Unternehmen Milliarden durch eine verlorene Rechtsstreitigkeit verliert, kauft es gleichzeitig massiv eigene Aktien zurück. Ein widersprüchliches Signal – oder clevere Schadensbegrenzung?

Schwere Niederlage im LNG-Streit

Ein Schiedsgerichtsurteil versetzt Shell einen empfindlichen Schlag. Der britische Ölkonzern unterlag in einem jahrelangen Rechtsstreit mit dem US-amerikanischen LNG-Exporteur Venture Global. Der Kern des Konflikts: Venture Global verkaufte Flüssigerdgas aus seiner Calcasieu Pass-Anlage seit 2022 lukrativ am Spotmarkt, statt es wie vertraglich vereinbart an Langzeitkunden wie Shell zu liefern.

Venture Global argumentierte erfolgreich, die Anlage befinde sich noch in der "Inbetriebnahmephase" – und durfte daher die Verträge umgehen. Shell zeigte sich enttäuscht und betonte, das Vertrauen in Langzeitverträge sei das Fundament der LNG-Branche. Der ursprüngliche Streitwert belief sich auf fast 6 Milliarden Dollar.

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Angriff ist die beste Verteidigung

Shells Reaktion auf den juristischen Rückschlag: massive Aktienrückkäufe. Am 13. August erwarb das Unternehmen knapp 1,5 Millionen eigene Aktien über verschiedene Handelsplätze – ein deutliches Signal an die Märkte.

Die Transaktionen verteilten sich auf:

  • 824.981 Aktien in Pfund Sterling an der Londoner Börse (£26,51 bis £26,76)
  • 700.000 Aktien in Euro an europäischen Börsen (€30,84 bis €31,15)

Das Rückkaufprogramm läuft noch bis Ende Oktober und soll die Anzahl der umlaufenden Aktien reduzieren – ein klassischer Hebel zur Steigerung des Gewinns je Aktie.

Fragwürdige Finanzstärke

Die aggressive Rückkaufstrategie wirft Fragen auf. Eine frühere HSBC-Analyse warnte vor steigender Nettoverschuldung bei Shell, die bis 2027 deutlich zunehmen könnte. Die Bank stufte die Aktie von "Buy" auf "Hold" herab – mit der Begründung, die operativen Cashflows könnten nicht ausreichen, um Aktionärsausschüttungen und andere Verpflichtungen zu decken.

Gleichzeitig setzt Shell weiter auf Zukunftstechnologien: Eine neue Partnerschaft mit Kintetsu World Express für nachhaltigen Flugkraftstoff zeigt, dass der Konzern trotz aller Herausforderungen den Wandel zu saubereren Energien vorantreibt.

Die zentrale Frage bleibt: Können Aktienrückkäufe die strukturellen Probleme übertünchen – oder ist Shell stark genug, um Rückschläge wie den LNG-Streit zu verkraften?

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