Shell Aktie: Milliarden-Deal und Menschenrechts-Vorwürfe
Während Shell mit einem 120-Millionen-Dollar-Deal seine Präsenz im östlichen Mittelmeer massiv ausbaut, erhebt die Vereinten Nationen schwere Vorwürfe gegen den Energieriesen. Der Konzern steht damit exemplarisch für die Zerrissenheit der gesamten Branche: Einerseits lukrative Explorationsgeschäfte, andererseits wachsender Druck durch ESG-Risiken.
Strategischer Schachzug in Ägypten
Shell festigt seine Partnerschaft mit Ägyptens Energiesektor durch eine wegweisende Vereinbarung. Das Unternehmen investiert 120 Millionen US-Dollar in die Exploration von Öl und Gas im Merneith-Offshore-Gebiet vor der ägyptischen Küste. Der Deal mit der staatlichen Egyptian Natural Gas Holding Company (EGAS) sieht die Bohrung von drei neuen Explorationsbohrungen vor.
Dieser Schritt ist Teil einer größeren Initiative der ägyptischen Regierung, die mit internationalen Energieunternehmen Verträge im Gesamtwert von über 340 Millionen Dollar unterzeichnet hat. Neben Shell ist auch der italienische Konzern Eni mit einem 100-Millionen-Dollar-Investment beteiligt. Ägypten treibt damit seine Bemühungen voran, die heimische Energieproduktion zu steigern und die Abhängigkeit von Importen zu verringern.
Schatten der Vergangenheit
Parallel zu den positiven Entwicklungen in Ägypten sieht sich Shell mit schwerwiegenden Vorwürfen konfrontiert. Ein UN-Gremium wirft dem Unternehmen und drei weiteren internationalen Ölkonzernen vor, bei der Veräußerung ihrer Onshore-Ölassets in Nigeria gegen Menschenrechtsverpflichtungen verstoßen zu haben.
Laut den Vereinten Nationen haben die Unternehmen es versäumt, Umweltverschmutzungen durch Ölunfälle angemessen zu adressieren. Das UN-Panel charakterisierte die Veräußerungen als "einen offensichtlichen Versuch, die Säuberungskosten abzuwälzen". Diese Vorwürfe unterstreichen den wachsenden Druck auf Energiekonzerne, Umwelt- und Sozialrisiken bei der Abwicklung von Bestandsassets zu managen.
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