Kann SGL Carbon trotz schwacher Nachfrage und tiefgreifender Umstrukturierung die Kurve kriegen? Der Kohlenstoffspezialist kämpft mit einem Umsatzrückgang von 14% im ersten Quartal und der Schließung eines Produktionsstandorts – doch die Aktie zeigt überraschende Resilienz. Was steckt hinter dieser scheinbaren Widersprüchlichkeit?

Analysten bleiben skeptisch

Jefferies hat das Kursziel für SGL Carbon jüngst von 4,40 auf 4,00 Euro gesenkt und behält die "Hold"-Einstufung bei. Als Gründe nennt Analyst Henrik Paganetty:

  • Anhaltend schwache Nachfrage im Bereich Graphite Solutions
  • Komplexe Restrukturierung von Carbon Fibers
  • Globale Konjunkturunsicherheiten als zusätzlicher Belastungsfaktor

"2025 und möglicherweise auch 2026 werden Übergangsjahre sein", so Paganetty – eine wenig euphorische Prognose für Anleger.

Schmerzhafte Restrukturierung im Gange

Die aktuellen Zahlen zeigen die Herausforderungen deutlich:

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  • Umsatz im Q1 2025: 234,3 Mio. Euro (-14% im Vergleich zum Vorjahr)
  • Standortschließung in Lavradio (Portugal) als Teil der Umstrukturierung
  • Carbon Fibers-Bereich als besonderer Sorgenkind

Trotz dieser Belastungen hält das Unternehmen an seinen Jahreszielen fest – ein Signal der Zuversicht, das die Märkte offenbar honorieren. Die Aktie notiert heute bei 3,90 Euro, ein Plus von 1,69%.

Kurzfristige Erholung – langfristige Fragen

Interessant ist die aktuelle Kursdynamik:

  • 7-Tage-Performance: +7,44%
  • 30-Tage-Performance: +17,65%
  • Dennoch: -45,45% in den letzten 12 Monaten

Die jüngste Erholung wirkt wie ein Hoffnungsschimmer, doch der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 7,50 Euro (-48%) zeigt, welchen Boden SGL Carbon erst wieder gutmachen muss.

Die entscheidende Frage bleibt: Kann das Unternehmen seine Transformationsphase erfolgreich meistern – oder wird der aktuelle Aufwärtstrend nur eine Atempause in einem größeren Abwärtstrend sein? Die nächsten Quartalszahlen werden hier entscheidende Hinweise liefern.

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