Die Anleger sind alles andere als begeistert. Während Scout24 gestern Abend stolz die Übernahme zweier spanischer Immobilienportale verkündete, straft die Börse das Management gnadenlos ab. Die Aktie sackte zeitweise um über 4,6 Prozent auf 103,70 Euro ab – der tiefste Stand seit Ende April.

Was ist passiert? Der Münchener Konzern schnappte sich für 153 Millionen Euro die Plattformen Fotocasa und Habitaclia vom Finanzinvestor EQT. Auf dem Papier klingt das durchaus respektabel: Über acht Millionen monatliche Nutzer, eine Million Immobilienanzeigen und 14.000 gewerbliche Kunden sollen 2025 etwa 60 Millionen Euro Umsatz generieren.

Analysten zweifeln am Wachstumskurs

Doch genau hier liegt der Hund begraben. Die UBS bleibt bei ihrer neutralen Bewertung und einem Kursziel von 114,80 Euro. Der Grund? Analyst Jo Barnet-Lamb interpretiert die eigenen Angaben von Scout24 so, dass das Umsatzwachstum der Zukäufe 2025 praktisch bei null liegen dürfte. Die Einnahmen von Fotocasa und Habitaclia seien zu Jahresbeginn sogar rückläufig gewesen.

Besonders pikant: Scout24 schwimmt damit gegen den Strom. Während andere europäische Online-Kleinanzeigenanbieter internationale Übernahmen meiden, wagt sich das Unternehmen nun doch ins Ausland. Bei JPMorgan fragen sich die Analysten bereits, ob weitere Deals folgen werden. Die Skepsis ist spürbar.

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Schlechtes Timing vor DAX-Aufstieg

Das Timing hätte kaum ungünstiger sein können. Am kommenden Montag steigt die Aktie vom MDAX in den DAX auf – eigentlich ein Grund zum Feiern. Doch statt Vorfreude herrscht Ernüchterung. Immerhin steht trotz des aktuellen Rückschlags noch ein Jahresplus von rund 22 Prozent zu Buche.

Die Finanzierung über Barmittel und bestehende Kreditlinien soll das laufende Aktienrückkaufprogramm nicht beeinträchtigen. Ob das die Investoren überzeugt, bleibt abzuwarten. Der Abschluss der Transaktion wird für die nächsten sechs Monate erwartet – genug Zeit für weitere Kurskapriolen.

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