Die ambitionierte Cloud-Strategie von SAP erhält einen Dämpfer. Eine missglückte Systemumstellung bei der indischen Tochter von Coal India sorgte nicht nur für operativen Stillstand, sondern wirft auch grundsätzliche Fragen zur „RISE with SAP“-Plattform auf. Analysten werten den Vorfall als Warnsignal für die Transformation komplexer Großkonzern-Strukturen, was die Aktie in einem ohnehin fragilen Marktumfeld weiter belasten könnte.

Technische Hürden im Fokus

Im Zentrum der Unruhe steht eine Migration bei Eastern Coalfields Limited (ECL), die anders als zunächst vermutet bereits am vergangenen Wochenende eskalierte. Was als Routine-Umstellung auf die moderne SAP-Cloud-Infrastruktur geplant war, endete in einer temporären Blockade kritischer Geschäftsprozesse.

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  • Der Vorfall: Während des Migrationsfensters vom 20. bis 22. Dezember kam es zu einem 36-stündigen Stillstand der Systeme.
  • Die Konsequenzen: Essenzielle Abläufe wie die LKW-Verwiegung und die Generierung von Rechnungen fielen aus, wodurch der Kohle-Straßenverkauf zeitweise zum Erliegen kam.
  • Das Signal: Der Vorfall demonstriert die Risiken bei sogenannten „Brownfield“-Migrationen staatlicher Konzerne – genau jenes Kundensegment, das SAP für das Wachstum seiner Cloud-Sparte dringend benötigt.

Belastungsfaktoren nehmen zu

Diese operative Störung trifft auf ein bereits angespanntes Umfeld. Neben den technischen Herausforderungen schwebt weiterhin das seit Herbst laufende EU-Kartellverfahren über dem Walldorfer Softwarekonzern. Die Untersuchung bezüglich möglicher Wettbewerbsverzerrungen sorgt bei Investoren für anhaltende Zurückhaltung. Dass nun die Zuverlässigkeit der Vorzeige-Plattform durch den ECL-Vorfall infrage gestellt wird, schwächt die Argumentation gegenüber wechselwilligen Bestandskunden.

Die Skepsis spiegelt sich deutlich im Chartbild wider. Mit einem Schlusskurs von 207,30 Euro notiert das Papier in Schlagdistanz zum 52-Wochen-Tief bei 203,20 Euro. Seit Jahresbeginn summiert sich das Minus auf über 12 Prozent, womit die Aktie den breiten Markt underperformt.

US-Handel bleibt besonnen

Trotz der negativen Schlagzeilen aus Indien reagierten US-Anleger bisher gelassen. Im verkürzten Weihnachtshandel an der NYSE hielt sich der Titel stabil bei rund 245,60 US-Dollar. Marktteilnehmer bewerten die operativen Risiken dort offenbar noch als isoliertes Ereignis. Dennoch bleibt die technische Lage langfristig herausfordernd: Der Abstand zur richtungsweisenden 200-Tage-Linie (237,36 Euro) beträgt derzeit fast 13 Prozent, was den übergeordneten Abwärtstrend unterstreicht.

Der Fokus verschiebt sich nun auf den 29. Januar 2026. Bei der Vorlage der Zahlen für das vierte Quartal wird das Management belegen müssen, dass die Probleme bei Eastern Coalfields eine Ausnahme darstellten und die Ziele der „Ambition 2025“ nicht gefährden.

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