Manchmal zeigt sich an einem einzigen Handelstag das ganze Dilemma eines Konzerns: SAP verkündete einen Milliardenauftrag der US-Armee – doch die Kurse brachen trotzdem ein. Der Grund? Die EU-Kommission hat ein Wettbewerbsverfahren gegen den Softwaeriesen eingeleitet. Droht SAP nun eine Milliardenstrafe, die selbst den größten Erfolg überschattet?

Brüssel schlägt zu: Bis zu 3,4 Milliarden Euro Strafe möglich

Die Europäische Kommission wirft SAP vor, seine marktbeherrschende Stellung bei Unternehmens-Software missbräuchlich auszunutzen. Im Fokus steht das lukrative Wartungsgeschäft: Der Konzern soll Kunden überhöhte Gebühren auferlegt und durch automatische Vertragsverlängerungen den Wechsel zu Konkurrenten erschwert haben.

Die brisanten Vorwürfe im Detail:
- Koppelung von Software-Lizenzen an teure Wartungsverträge
- Überhöhte Gebühren für Kundendienste
- Behinderung des Wechsels zu alternativen Anbietern
- Mögliche Strafe: bis zu 10% des Jahresumsatzes (3,4 Milliarden Euro)

Die Reaktion der Anleger war prompt: Die SAP-Aktie sackte deutlich ab und zählte zu den größten DAX-Verlierern. Selbst UBS-Analysten warnten bereits vor den potenziellen Geschäftsbelastungen.

Milliarden-Deal verpufft völlig

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Dabei hätte SAP eigentlich groß feiern können: Die US-Armee erteilte dem Konzern einen Auftrag über eine Milliarde Dollar für das "RISE with SAP"-Portfolio. Dieser Deal unterstreicht das Vertrauen in SAPs Cloud-Strategie und hätte normalerweise für deutliche Kursgewinne gesorgt.

Doch gegen die Kartellsorgen kam selbst dieser Erfolg nicht an. Die Angst vor regulatorischen Eingriffen überwog die Freude über den amerikanischen Großauftrag bei weitem.

Der Kampf um das Geschäftsmodell hat begonnen

Für SAP geht es um mehr als nur eine mögliche Geldstrafe. Das EU-Verfahren stellt das profitable Wartungsgeschäft grundsätzlich in Frage – einem Kernbereich des Geschäftsmodells. Während der Konzern mit KI-Partnerschaften und Cloud-Erfolgen punktet, türmen sich gleichzeitig die regulatorischen Risiken auf.

Die nächsten Quartalszahlen am 22. Oktober werden zeigen müssen, ob die operative Stärke ausreicht, um die neuen Unsicherheiten zu kompensieren. Bis dahin dürfte jede Nachricht aus Brüssel für heftige Kursbewegungen sorgen.

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