Die SAP-Aktie wird heute in den USA gehandelt, während in Deutschland feiertagsbedingt Funkstille herrscht. Gleichzeitig arbeitet der Markt noch den IT-Vorfall beim indischen Staatskonzern Coal India auf, der direkt mit der Cloud-Strategie „RISE with SAP“ verknüpft ist. Damit treffen ein sensibles Sentiment und eine einseitige Preisbildung aufeinander – mit potenziellen Folgen für den Handelsstart am Montag.

Handel nur in New York

An Xetra und der Frankfurter Börse ruht heute wegen des zweiten Weihnachtsfeiertags der Handel. Die Preisbildung für den DAX-Wert erfolgt daher ausschließlich über die an der NYSE notierten SAP-ADRs.

Das hat mehrere Konsequenzen:

  • Handelsstatus: NYSE geöffnet, Xetra/Frankfurt geschlossen
  • Preisbildung: Nur über US-Orderbuch, keine sofortige Korrektur durch den Heimatmarkt
  • Risiko: Mögliche Preislücken (Gaps) zur Xetra-Eröffnung am Montag
  • Umsatz: Voraussichtlich unterdurchschnittlich, da europäische Investoren weitgehend fehlen

Bewegt sich der Kurs an der NYSE deutlich, sind am Montag zum Xetra-Start abrupte Anpassungen wahrscheinlich. Die fehlende Arbitrage zwischen den Handelsplätzen kann dabei kurzfristig die Volatilität erhöhen.

Indien-Vorfall belastet „RISE with SAP“

Im Mittelpunkt der aktuellen Risikobewertung steht der technische Zwischenfall bei Eastern Coalfields Limited (ECL), einer Tochter von Coal India. Die Störung ereignete sich im Rahmen einer geplanten Systemmigration vom 20. bis 22. Dezember.

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Die bekannten Eckpunkte:

  • Zeitraum: Wartungsfenster 20.–22. Dezember
  • Auswirkungen: Temporärer Stillstand kritischer Prozesse wie LKW-Verwiegung und Erstellung GST-konformer Rechnungen
  • Auslöser: Migration von Altsystemen auf die Cloud-Plattform „RISE with SAP“

Der Markt sieht darin mehr als einen einmaligen IT-Fehler. Im Fokus steht das potenzielle Reputationsrisiko für die zentrale Cloud-Strategie. Anleger fürchten, dass vergleichbare Probleme bei anderen Großkunden, insbesondere in Asien, zu Verzögerungen bei neuen Projekten führen könnten.

Analysten diskutieren derzeit, ob es sich um ein isoliertes Implementierungsproblem bei ECL oder um eine grundsätzliche Herausforderung bei komplexen „Brownfield“-Migrationen handelt. Diese Einordnung prägt das gedämpfte Sentiment rund um die Aktie.

Directors’ Dealings: Programm statt Misstrauenssignal

Zusätzlich sorgen Meldungen zu Insidertransaktionen für Aufmerksamkeit. Mehrere Führungskräfte, darunter Muhammad Alam, haben Aktienpakete verkauft.

Wesentliche Punkte zur Einordnung:

  • Die Transaktionen stehen im Zusammenhang mit dem mitarbeiterorientierten Beteiligungsprogramm „MOVE SAP“.
  • Ein Teil der verkauften Aktien dient der automatischen Begleichung von Steuern und Abgaben aus der Aktienzuteilung.
  • Es handelt sich damit um primär administrative Vorgänge und nicht um ein negatives Signal zur operativen Entwicklung.

In einem ohnehin nervösen Umfeld können solche Verkäufe dennoch kurzfristig den Eindruck erhöhten Verkaufsdrucks erzeugen, ohne dass sich an den fundamentalen Rahmenbedingungen etwas ändert.

Ausblick auf den Wochenstart

Zum Wochenausklang ergibt sich für die SAP-Aktie ein klares Bild: Die US-Notierung übernimmt heute allein die Kursbildung, das Sentiment bleibt durch den ECL-Vorfall angeschlagen, und Directors’ Dealings sind vor allem technisch bedingt. Entscheidend wird der US-Schlusskurs heute sein, da er die Ausgangsbasis für die Xetra-Eröffnung am Montag liefert. Kurzfristig ist mit erhöhter Bewegung zum Wochenstart zu rechnen, solange die operativen Risiken größerer Cloud-Migrationen nicht klarer eingeordnet sind.

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