Während die Energiebranche mit schwächeren Windverhältnissen kämpft, hat RWE einen unerwarteten Trumpf im Ärmel: Künstliche Intelligenz. Der Essener Konzern profitiert massiv vom explodierenden Strombedarf durch Rechenzentren und KI-Infrastruktur. Allein der Verkauf eines Rechenzentrum-Projekts in Großbritannien spülte 225 Millionen Euro in die Kasse. Mit rund zehn weiteren Projekten dieser Art in der Pipeline – bewertet mit grob einer Million Euro pro Megawatt – erschließt sich RWE hier ein lukratives Zukunftsfeld. Doch reicht das, um die schwache Performance im Offshore-Wind-Geschäft auszugleichen?

Zwei Gesichter der Energiewende

Die ersten neun Monate 2025 zeigen ein gespaltenes Bild. Während das Onshore-Wind- und Solarsegment mit 1,2 Milliarden Euro EBITDA glänzte – ein Plus von 25% gegenüber dem Vorjahr – enttäuschte Offshore-Wind mit nur 915 Millionen Euro. Die schwachen Windverhältnisse in Europa und niedrigere Erlöse aus Stromterminverkäufen hinterließen Spuren.

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Die wichtigsten Kennzahlen im Überblick:

  • Bereinigtes EBITDA: 3,5 Milliarden Euro
  • Bereinigtes Nettoergebnis: 1,3 Milliarden Euro
  • Gewinn je Aktie: 1,76 Euro – bereits 84% des Jahresziels erreicht
  • Nettoinvestitionen: 4,6 Milliarden Euro
  • Neue Kapazität seit September 2024: 2,5 Gigawatt

Bemerkenswert: Das Segment Flexible Generation normalisierte sich erwartungsgemäß auf 1,1 Milliarden Euro EBITDA, wobei der Rechenzentrum-Deal einen erheblichen Sondereffekt beisteuerte.

Apollo-Deal sichert Finanzierung

Kann RWE das ambitionierte Investitionstempo halten? Die Nettoverschuldung kletterte auf 15,7 Milliarden Euro – eine direkte Folge der massiven Ausbaupläne. Hier kommt die im September geschlossene Partnerschaft mit Apollo Global Management ins Spiel: 3,2 Milliarden Euro fließen für Investitionen ins deutsche Übertragungsnetz.

Die Struktur ist clever: RWE behält mit 25,1% an Amprion die operative Kontrolle, während Apollo als langfristiger Finanzierungspartner fungiert. Parallel läuft das Aktienrückkaufprogramm über 1,5 Milliarden Euro planmäßig – bereits 26,5 Millionen Aktien wurden zu durchschnittlich 34 Euro zurückgekauft.

CFO Michael Müller zeigt sich zuversichtlich: „Unser Portfolio ist robust und wächst wertschöpfend. Der KI-Boom treibt die weltweite Stromnachfrage und damit die Nachfrage nach erneuerbaren Energien an."

Ambitionierte Ziele bleiben bestehen

RWE bestätigte die Prognose für 2025: Das bereinigte EBITDA soll zwischen 4,55 und 5,15 Milliarden Euro landen, das Nettoergebnis bei 1,3 bis 1,8 Milliarden Euro. Die Dividende steigt auf 1,20 Euro je Aktie.

Langfristig peilt das Management einen Gewinn je Aktie von rund 3 Euro für 2027 und 4 Euro für 2030 an. Das integrierte Portfolio umfasst aktuell 38,7 Gigawatt, weitere 11,4 Gigawatt befinden sich im Bau. Bis Jahresende sollen über 2 Gigawatt neu ans Netz gehen – damit würde RWE die Marke von 40 Gigawatt knacken.

Die Transformation zeigt Wirkung: Trotz widriger Windverhältnisse hält der Konzern Kurs. Mit dem unerwarteten Rückenwind durch den KI-Boom könnte RWE seine Mittelfristziele sogar übertreffen.

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