RWE strukturiert sein Erneuerbaren-Portfolio weiter um und trennt sich vom polnischen Offshore-Windprojekt „F.E.W. Baltic II“. Im Mittelpunkt steht dabei nicht der Rückzug aus Windenergie, sondern die Frage: Wie effizient setzt der Konzern sein Kapital für die „Growing Green“-Strategie ein? Die Kombination aus Projektverkauf und laufendem Aktienrückkauf zeigt, wohin die Reise geht.

Verkauf in Polen: Kapital freimachen

RWE hat das Offshore-Windprojekt „F.E.W. Baltic II“ mit einer geplanten Leistung von 350 Megawatt an den polnischen Staatsversorger PGE (Polska Grupa Energetyczna) verkauft. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der behördlichen Genehmigungen.

Der Schritt ist Teil des „Capital Recycling“-Ansatzes:

  • Projektverkauf: „F.E.W. Baltic II“ (350 MW) geht an PGE
  • Ziel: Kapitalfreisetzung für attraktivere oder schneller realisierbare Projekte
  • Strategie: Fokus auf Wertgenerierung statt bloßem Ausbauvolumen

RWE macht damit deutlich, dass man bereit ist, Projekte abzugeben, wenn Bewertung und strategischer Fit überzeugen. Im Fall von PGE dürften lokale Synergien und die Rolle als nationaler Versorger eine wichtige Rolle gespielt haben.

Value over Volume: Strategie wird geschärft

Mit dem Verkauf betont das Management erneut seinen Ansatz „Value over Volume“. Entscheidend ist nicht, wie viele Megawatt im Portfolio stehen, sondern welche Rendite sich aus einzelnen Projekten ziehen lässt und wie schnell diese wirksam werden.

Freigesetztes Kapital soll gezielt in die „Growing Green“-Pipeline fließen, also in Projekte, die:

  • eine höhere erwartete Profitabilität bieten,
  • schneller realisiert werden können oder
  • besser in das bestehende Portfolio passen.

So schärft RWE sein Profil als Energieversorger, der Effizienz und Kapitaldisziplin in den Vordergrund stellt – statt um jeden Preis zu wachsen.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Rwe?

Aktienrückkauf stützt die Bewertung

Parallel zur Portfolio-Bereinigung läuft ein Aktienrückkaufprogramm. Die regelmäßigen Rückkaufmeldungen senden ein klares Signal: Das Management hält die aktuelle Bewertung für attraktiv.

Die Effekte im Überblick:

  • Verringerung der ausstehenden Aktienzahl
  • tendenziell höherer Gewinn je Aktie für verbleibende Anteilseigner
  • zusätzliche Stütze für den Kurs in einem freundlichen Marktumfeld

In Kombination mit dem Projektverkauf ergibt sich ein konsistentes Bild: Kapital wird freigemacht, gebündelt und zugleich über Rückkäufe in die eigene Aktie gelenkt.

Charttechnik: Nähe zum Hoch

Am gestrigen Handelstag schloss die Aktie bei 44,64 Euro. Damit liegt der Kurs nur rund 4 % unter dem 52‑Wochen-Hoch von 46,75 Euro. Seit Jahresanfang summiert sich das Plus auf gut 51 %, auf Sicht von zwölf Monaten auf etwa 56 %.

Charttechnisch bleibt das Bild konstruktiv:

  • der Kurs notiert leicht über dem 50‑Tage-Durchschnitt von 43,69 Euro,
  • der Abstand zur 200‑Tage-Linie von 37,47 Euro beträgt knapp 19 %,
  • der 14‑Tage‑RSI von 59,8 signalisiert ein positives, aber nicht überhitztes Momentum.

Die Kursentwicklung spiegelt damit die Zuversicht wider, dass die optimierte Kapitalallokation – inklusive Projektverkäufen und Rückkaufprogramm – den Wert des Konzerns stützen kann.

Fazit: 2026 als Bewährungsprobe

Mit dem Verkauf von „F.E.W. Baltic II“ und dem fortlaufenden Aktienrückkauf unterlegt RWE seine „Value over Volume“-Strategie mit konkreten Maßnahmen. Kapitaldisziplin, Portfoliofokussierung und eine klare Priorisierung profitabler Projekte stehen im Vordergrund.

Entscheidend wird nun, wie konsequent der Konzern diese Linie im Jahr 2026 fortsetzt und ob die freiwerdenden Mittel messbar in wachstums- und renditestärkere Projekte der „Growing Green“-Pipeline fließen. Die aktuelle Kursnähe zum Jahreshoch zeigt: Der Markt honoriert diesen Ansatz bislang.

Rwe-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Rwe-Analyse vom 24. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Rwe-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Rwe-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 24. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Rwe: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...