Der luxemburgische Medienkonzern RTL Group hat am Dienstagmorgen die Märkte regelrecht erschüttert. Statt der erhofften Erholung im TV-Werbemarkt folgt ein drastischer Kahlschlag bei der Jahresprognose – die Aktie stürzt daraufhin um über 5 Prozent ab. Was ist da los bei einem der größten Broadcaster Europas?

Düstere Prognose: 17 Prozent weniger Gewinn

Um 3:20 Uhr deutscher Zeit kam die Hiobsbotschaft: RTL Group senkt die Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2025 von rund 780 Millionen Euro auf nur noch 650 Millionen Euro – ein Minus von fast 17 Prozent. Auch beim Umsatz rudert das Management zurück: Statt der ursprünglich anvisierten 6,45 Milliarden Euro sollen es nun nur noch 6,0 bis 6,1 Milliarden Euro werden.

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CEO Thomas Rabe brachte es auf den Punkt: „Die deutschen und französischen TV-Werbemärkte haben in der zweiten Jahreshälfte nicht die erwartete Dynamik entwickelt." Eine Formulierung, die die Enttäuschung nur notdürftig kaschiert. Die erhoffte Trendwende im klassischen TV-Geschäft bleibt aus – und zwar deutlich.

Die Reaktion der Anleger ließ nicht auf sich warten: Die Aktie sackte in Frankfurt um 5,21 Prozent ab, begleitet von überdurchschnittlich hohen Handelsvolumina.

TV-Werbung im freien Fall

Die Zahlen der ersten neun Monate zeigen das ganze Ausmaß der Krise: Die TV-Werbeerlöse brachen um 7,4 Prozent auf 1,49 Milliarden Euro ein. In Deutschland sackten die Umsätze um 9 bis 10 Prozent ab, in Frankreich sogar um 11 Prozent. Das Kerngeschäft des Konzerns steht massiv unter Druck.

Zwar konnte die digitale Werbung mit einem Plus von 31,7 Prozent auf 345 Millionen Euro einen Teil der Verluste ausgleichen – doch selbst dieser Lichtblick reichte nur, um 70 Prozent des TV-Einbruchs zu kompensieren. Die Welt der linearen Fernsehwerbung dreht sich weiter nach unten.

Auch die Produktionstochter Fremantle enttäuschte mit einem Umsatzminus von 5,1 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro, hauptsächlich verursacht durch schwächere Geschäfte in den USA.

Streaming als einziger Hoffnungsschimmer

Während das klassische Geschäft erodiert, boomt das Streaming: Die Erlöse sprangen um 26,6 Prozent auf 351 Millionen Euro nach oben. Die Zahl der zahlenden Abonnenten kletterte auf 7,6 Millionen – ein Anstieg um 17,4 Prozent. Höhere Preise in Deutschland und steigende Werbeeinnahmen auf den Plattformen RTL+ und M6+ treiben das Wachstum.

Doch die Frage bleibt: Kann das Streaming-Geschäft schnell genug profitabel werden, um die Verluste im TV-Bereich dauerhaft auszugleichen? CEO Rabe gibt sich optimistisch und hält am mittelfristigen Gewinnziel von einer Milliarde Euro fest. Die Börse scheint daran jedoch zu zweifeln.

Interessant auch: RTL hat gerade erst ein neues Aktienrückkaufprogramm über bis zu 833.948 Aktien zu maximal 35 Euro je Aktie gestartet. Gleichzeitig läuft die geplante Übernahme von Sky Deutschland, die im ersten Halbjahr 2026 von der EU-Kommission geprüft wird. Mit einem Kaufpreis von 150 Millionen Euro plus variabler Komponenten könnte dieser Deal die Karten neu mischen – oder RTL in noch schwierigeres Fahrwasser bringen.

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