Der europäische Medienriese RTL Group gerät immer stärker unter Druck. Nach enttäuschenden Quartalszahlen musste der Senderkonzern seine Jahresprognose drastisch nach unten korrigieren - bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr. Doch während das Kerngeschäft mit TV-Werbung und Content-Produktion schwächelt, gibt es einen Hoffnungsträger im Portfolio.

Werbemarkt bricht ein

Die Bilanz für das dritte Quartal liest sich düster: Der Konzernumsatz sank um 5,5 Prozent auf 1,34 Milliarden Euro. Besonders der deutsche TV-Werbeumsatz, traditionell das Rückgrat des Geschäfts, brach um 2,3 Prozent ein. CEO Thomas Rabe spricht von einer "anhaltenden Schwäche der deutschen Wirtschaft und des TV-Werbemarkts", die das Unternehmen zwingt, seine Erwartungen für das bereinigte EBITA am unteren Ende der bisherigen Spanne anzusiedeln.

Die größte Überraschung kam jedoch von der Content-Tochter Fremantle. Deren Umsatz sackte in den ersten neun Monaten um 7,1 Prozent ab - weit unter den Markterwartungen. Die Folgen der Hollywood-Streiks und Budgetkürzungen bei Streamingdiensten machen sich hier schmerzhaft bemerkbar.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei RTL?

Prognose-Rutsch um 300 Millionen

Die Konsequenz: RTL strich seine Jahresumsatzprognose von ursprünglich 6,6 Milliarden Euro auf nun nur noch 6,3 Milliarden Euro zusammen. Eine Korrektur um satte 300 Millionen Euro, die zeigt, wie stark traditionelle Sender unter dem wirtschaftlichen Gegenwind und veränderten Mediennutzungsgewohnheiten leiden.

Doch während das lineare Fernsehen kämpft, läuft es beim Streaming erfreulich: Die Streaming-Umsätze schossen in den ersten neun Monaten um 40,6 Prozent in die Höhe. RTL+ in Deutschland knackte fast 6 Millionen zahlende Abonnenten, in Frankreich erreichte der neue Dienst M6+ sensationelle 20,4 Millionen monatliche Nutzer.

Die Gretchenfrage: Schafft RTL die Wende?

Kann der Streaming-Erfolg die Einbrüche im Kerngeschäft langfristig ausgleichen? Das Unternehmen hält am Ziel von 7 Millionen zahlenden Streaming-Abonnenten bis Jahresende fest und peilt weiterhin die Profitabilität im Streaming bis 2026 an. Doch die Verluste aus diesem Geschäft steigen vorerst weiter - für 2024 werden etwa 200 Millionen Euro erwartet.

Die Aktie notiert nach dem jüngsten Rücksetzer rund 11 Prozent unter ihrem Jahreshoch und kämpft sichtbar mit den negativen Nachrichten. Bleibt RTL auf seinem Transformationskurs erfolgreich - oder wird der Medienwandel dem traditionsreichen Senderkonzern am Ende doch zum Verhängnis?

RTL-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue RTL-Analyse vom 31. Oktober liefert die Antwort:

Die neusten RTL-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für RTL-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 31. Oktober erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

RTL: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...